PHARMIG sieht im angekündigten 45 Millionen Euro Forschungsinvestitionspaket einen positiven Impuls für den Forschungsstandort Österreich. Das Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft beabsichtigt den Life Science-Schwerpunkt bei der österreichischen FFG für die Jahre 2024 bis 2026 fortzuführen.
Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG konzentriert sich auf die finanzielle Unterstützung anwendungsorientierter, industrienaher Forschung. „Das ist umso wichtiger, weil wir gerade bei den klinischen Prüfungen in einem starken internationalen Wettbewerb stehen. Einerseits sind es die forschenden Unternehmen selbst, die für ihre Entwicklungsprojekte nach den besten Forschungsstandorten innerhalb ihres Konzerns Ausschau halten. Andererseits steht Österreich als Land wiederum mit anderen Staaten im Wettbewerb, die sich – zuweilen mit starkem politischem Rückhalt – schon seit Jahren als Standort für Forschung etablieren. Ein solches Signal, wie es heute vom Wirtschaftsministerium gesetzt wurde, ist daher hoch erfreulich“, so Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Politisches Bekenntnis zum Forschungsstandort Österreich
„Forschung, Entwicklung und Innovation sind wichtige Motoren für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Forschung schafft Know-how und hoch qualitative Arbeitsplätze. Wir freuen uns sehr, dass es dieses politische Bekenntnis zum Forschungsstandort Österreich gibt und damit auch für die pharmazeutische Industrie
“, so Herzog.
Österreich zählt zu den führenden Pharma-Standorten weltweit mit internationaler Forschung und einem stetig expandierenden Unternehmensumfeld. Mit einem Anteil von sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt und rund 60.000 Arbeitsplätzen ist der Life Science-Sektor nicht nur von zentraler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Standort. Um diese Vorreiterrolle weiter zu stärken, wurde 2022 ein FFG-Life-Science Paket in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Dieses stieß auf eine große Nachfrage. 118 Anträge wurden von 108 Unternehmen eingereicht.
In Österreich wurden seitens der pharmazeutischen Unternehmen in den letzten drei Jahren im Durchschnitt etwa 482 klinische Prüfungen durchgeführt. „Diese Zahl stagniert und es sollte unser Ziel sein, mehr klinische Prüfungen nach Österreich zu bringen. Davon profitieren zuallererst die Patientinnen und Patienten, weil sie durch die Medikamentenentwicklung frühen Zugang zu neuen Therapien haben. Ebenso profitieren Ärztinnen und Ärzte, weil sie ihren Patientinnen und Patienten auf dem neuesten Stand der Wissenschaft behandeln können. Sie eignen sich zudem ein Know-how an, das sie wiederum im internationalen Kontext als Fach-Expertinnen und Experten stärkt. Das wiederum wirkt sich positiv auf die einzelnen Krankenanstalten aus, in denen die Forschungsprojekte laufen und in denen das Fachpersonal tätig ist“, bricht Herzog eine Lanze für mehr Forschung in Österreich.
Über das Programm „Austrian Life Sciences“
Das neue Programm wird durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt. Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte, klinische Studien bzw. Leitprojekte mit kleineren und größeren Projektvolumen. Die Förderungsobergrenzen liegen bei einer Million Euro bei Unternehmensprojekten der Industriellen Forschung, drei Millionen Euro im Falle von Unternehmensprojekten der Experimentellen Entwicklung und klinischen Studien sowie vier Millionen Euro beim Leitprojekt. Für die Jahre 2024 bis 2026 stehen insgesamt 45 Millionen Euro für Förderungen zur Verfügung. Förderungen werden im Laufe des 1. Quartals 2024 möglich sein. Das Geld wird gezielt dazu verwendet, unternehmerische, angewandte Forschung im Pharma- und Life Science-Bereich entlang des gesamten Entwicklungszyklus zu fördern.
Über Österreich als Pharmastandort
Über 1.000 Firmen der Life Science Branche erzielten im Jahr 2020 einen Rekordumsatz von 25,1 Milliarden Euro. Mehr als sieben Prozent des österreichischen BIP entfallen auf den Life Science Bereich. Mit einer Forschungsquote von 20,5 Prozent ist die Branche besonders innovationsfreudig und zählt zu den Top-Innovatoren. Die Branche beschäftigt über 60.000 hochqualifizierte Arbeitskräfte, mit einem Beschäftigungsplus von 8,9 Prozent seit 2018.
Über die PHARMIG
Die PHARMIG ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband ca. 120 Mitglieder (Stand Jänner 2024), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.