Mit kühlenden Würfeln, die anders als Eis nicht schmelzen, wollen Forscher der University of California, Davis (UC Davis) das Kühlen von Fischen und anderen Meeresfrüchten revolutionieren. Ganz nebenbei soll damit auch ein Umweltproblem gelöst werden. Das Wasser, das nach dem Schmelzen abfließt, enthält Substanzen, die möglicherweise krankheitserregend sind, allemal aber die Kläranlagen vor große Herausforderungen stellen.
Häufig wiederverwendbar
Abwaschbares, wiederverwendbares Eis
Die neuartigen Eiswürfel werden nach Gebrauch einfach abgewaschen, eventuell desinfiziert, und in ein Kühlhaus gebracht, wo sie neue Kälte tanken können, heißt es.
„Man kann die Würfel 13 Stunden lang zum Kühlen nutzen“, sagt UC-Davis-Doktorandin Jiahan Zou. „Wenn Eis schmilzt, ist es nicht wiederverwendbar. Das wollten wir mit der Entwicklung von festem Eise ändern, das als Kühlmedium dient und wiederverwendbar ist“, ergänzt Gang Sun, Professor für Bio- und Agrartechnik.
Die Neuentwicklung besteht zu mehr als 90 Prozent aus Wasser, das durch die Zugabe von Kunststoffen auf natürlicher Basis stabilisiert wird. Es kann in beliebig große beziehungsweise kleine Stücke geschnitten werden, lässt sich ein Dutzend Mal wiederverwenden und ist biologisch abbaubar, wenn es verschlissen ist, geben die Wissenschaftler an.
Hoher Aufwand für Hygiene
Die Forscher begannen mit der Entwicklung der Kühlwürfel, nachdem Wang die gewaltigen Mengen Eis gesehen hatte, die in Fischverarbeitungsanlagen verwendet werden, und den Aufwand, der betrieben werden muss, um Verunreinigungen der Produkte durch das Schmelzwasser zu verhindern. Trotzdem seien Kontaminationen nicht zuverlässig zu verhindern.
Die neuen Würfel sind weich, ähnlich wie Gummibärchen. Sie sind durchaus belastbar und halten ein Gewicht von rund zehn Kilogramm aus, ohne sich nachhaltig zu verformen. Selbst große Fische können ihnen nichts anhaben, sagen die Forscher. Außer in Fischfabriken, Märkten und im Einzelhandel sei das trockene Eis ideal für den immer wichtiger werdenden Online-Handel. Produkte, die gekühlt werden müssten, könnten so ohne Gefahr zu laufen, dass Wasser ausläuft, verschickt werden.