• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Skip to primary sidebar

Lebensmittel- & Biotechnologie

Das Fachportal für Lebensmittelindustrie und Biotechnologie

  • Abonnement
  • Impressum
  • Welkin Media Verlag
Startseite » ABOL Koordination ist für weitere 3 Jahre gesichert

ABOL Koordination ist für weitere 3 Jahre gesichert

30. März 2021 von Birgit Fischer

Die österreichweite Initiative ABOL (Austrian Barcode Of Life) startet in die dritte Phase. Angesichts der aktuellen Biodiversitätskrise hat die Verfügbarkeit von Biodiversitätsdaten enorme Bedeutung erlangt. ABOL koordiniert nicht nur die genetische Erfassung der in Österreich vorkommenden Tier-, Pflanzen- und Pilzarten mittels DNA-Barcoding, sondern engagiert sich auch in europäischen und globalen Projekten zur Erfassung der Biodiversität. Die ABOL-Koordination wird für die nächsten drei Jahre weiterhin vom Bundeministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert.

Die Bewältigung der globalen Biodiversitätskrise gehört unumstritten zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Jeden Tag verschwinden Arten, wobei der Artenverlust oft im Stillen passiert, da viele der Organismen nur von wenigen Expert*innen bestimmt werden könne. Manche Arten sterben aus, bevor sie entdeckt wurden. Vielfach sind Anzahl und Verbreitung von Arten nur unzureichend dokumentiert. Um Veränderungen der Biodiversität feststellen zu können, sind jedoch räumlich und zeitlich engmaschige Datennetze erforderlich.

DNA Barcoding | Foto: abol.ac.at

Eines der wichtigsten Werkzeuge, um vorhandene Datenlücken möglichst rasch zu schließen, ist DNA-Barcoding. Dabei werden Arten anhand von genetischen Sequenzen bestimmt. Das Vorgehen ähnelt dem Nachweis bzw. der Identifikation der verschiedenen Covid-19 Mutationen.

Wie bei der Covid-19-Pandemie handelt es sich bei der Biodiversitätskrise um ein globales Problem mit unumkehrbaren Folgen, dem nur durch international konzentrierte Aktivitäten begegnet werden kann. Deshalb bilden sich gerade europäische und globale Initiativen, die sicherstellen sollen, dass standardisierte und international vergleichbare Daten schnell und vollständig verfügbar sind, um faktenbasiertes Handeln in dieser Krise zu ermöglichen.

Genetische Inventarisierung seit 2014

Globales Handeln braucht starke nationale Player. In Österreich setzt sich die ABOL-Initiative seit 2014 für die genetische Inventarisierung der heimischen Biodiversität ein. Das Ziel, zumindest 85% der heimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten genetisch zu erfassen, ist durchaus ambitioniert, gilt Österreich doch mit ca. 75.000 bekannten Arten als vergleichsweise sehr artenreiches europäisches Land. Die tatsächliche Zahl der österreichischen Arten ist jedoch unbekannt, vor allem in wenig erforschten Organismengruppen sind die Wissenslücken groß.

Bythinella sp. | Foto: A. Mrkvicka

Mit der genetischen Erfassung der Arten in Form von DNA-Barcodes wird ein öffentlich zugängliches „digitales Bestimmungsbuch“ geschaffen, das in vielen Bereichen praktische Anwendung findet. Welche Arten kommen in einem Schutzgebiet vor? Welcher Schädling hat die Bäume befallen? Welches Fleisch esse ich und welche Kräuter befinden sich in meinem Tee? Wie ist es um die Wasserqualität eines Flusses oder Sees bestellt?

Für die Beantwortung solcher Fragen benötigt man eine genaue Artbestimmung, weshalb DNA-Barcoding vielfältig, z. B. im Naturschutz, der pharmazeutischen oder ökologischen Forschung sowie in der Schädlingsbekämpfung und der Qualitätskontrolle in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden kann.

ABOL geht in die nächste Runde

Für nunmehr drei weitere Jahre wird das Projekt ABOL durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung finanziert. Die Koordination von ABOL ist am Naturhistorischen Museum Wien angesiedelt, Österreichs größter naturwissenschaftlicher Sammlung.

Die ABOL-Koordination als zentrales Element der Initiative treibt die Datenerhebung, die Qualitätssicherung und die Vernetzung zwischen den einzelnen Projekten, aber auch zwischen Grundlagenforschung und Anwendung voran. Mehr als 40 nationale Partner – Universitäten, Museen, Forschungseinrichtungen, Vereine, Schutzgebiete, DNA-Barcoding-Initiativen etc. – zählen zum ABOL-Netzwerk.

Die DNA-Barcode-Datenbank ist eng vernetzt mit den wissenschaftlichen Sammlungen an naturkundlichen Museen. Die dort gelagerten Referenzobjekte garantieren Reproduzierbarkeit. ABOL stärkt damit die wissenschaftlichen Sammlungen und fördert deren Erweiterung durch viele aktuelle Exemplare, die in Freilandexkursionen der Projektparther*innen gesammelt werden. Das Koordinationsteam vermittelt auch die Inhalte und Ziele der Initiative und deren wissenschaftlichen Hintergrund an die Öffentlichkeit.

ABOL Workflow | Grafik: abol.ac.at

Durch die Weiterfinanzierung der ABOL-Koordination können auch die sogenannten ABOL-BioBlitze an den Tagen der Artenvielfalt weitergeführt werden. An diesen Tagen nehmen zahlreiche Personen teil, die einen großen Anteil am gesellschaftlichen Gesamtwissen über Biodiversität in sich vereinen. Besucher*innen der Tage der Artenvielfalt erleben das Prinzip der DNA-Barcoding-Methode und lernen es zu verstehen. Dies soll zur Wertschätzung der Wichtigkeit von Biodiversität und zur gemeinsamen Stärkung und Vernetzung der Biodiversitäts-Community beitragen.

Die ABOL-Koordination am NHM Wien schlägt auch Brücken von der Expertise einzelner Personen über nationale Projekte zur konzertierten Beteiligung Österreichs an europäischen und internationalen Biodiversitätsprojekten wie z.B. Bioscan, Bioscan Europe oder Lifeplan. Ein Wermutstropfen ist, dass es keine Gesamtfinanzierung für die Datenerhebung des ABOL-Projektes gibt. Das Heben des Schatzes der österreichischen Biodiversität ist auf das Engagement vieler Forscherinnen und Forscher angewiesen, die sich um die Finanzierung zahlreicher Teilprojekte bemühen müssen, um dem gesteckten Ziel näher zu kommen.

Filed Under: Forschung, News Tagged With: ABOL, Biodiversitaetsforschung, Biodiversität, DNA, Oesterreich

Weitere Nachrichten

End of life: Lebensmittelverpackungen im Haushalt

Das Streben nach einer Kreislaufwirtschaft gewinnt immer mehr an Dynamik. In der Folge wächst auch die Bedeutung der End-of-Life-Phase von Lebensmittelverpackungen. Dies nimmt das Cofresco Forum zum Anlass, zu dieser Thematik eine … [Weiterlesen...] about End of life: Lebensmittelverpackungen im Haushalt

VP546/746 Sicherheitsentlüftungsventil von SMC erfüllt Maschinenrichtlinie 2006/42/EG

Ob in den Bereichen Automotive, Food & Verpackung, bei Werkzeugmaschinen oder in der allgemeinen Automatisierung: Branchenweit kommen pneumatische Anwendungen mit Druckluftaufbereitung zum Einsatz, bei denen aus Gründen der Sicherheit der … [Weiterlesen...] about VP546/746 Sicherheitsentlüftungsventil von SMC erfüllt Maschinenrichtlinie 2006/42/EG

Virtual Aroma Assistants von BASF gelauncht

Die BASF Geschäftseinheit Aroma Ingredients hat auf dem World Perfumery Congress in Miami Ende Juni die Virtual Aroma Assistants vorgestellt, eine neue digitale Plattform, die Kunden aus der Riech- & Geschmackstoff-Branche die Navigation im … [Weiterlesen...] about Virtual Aroma Assistants von BASF gelauncht

Mehrweg bei Kunststoffverpackungen mit großem Potenzial

Damit Plastikabfall reduziert wird und eine Kreislaufwirtschaft funktionieren kann, sind Mehrwegsysteme essenziell. Forschende des Fraunhofer UMSICHT und des Fraunhofer IML, die im Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE … [Weiterlesen...] about Mehrweg bei Kunststoffverpackungen mit großem Potenzial

Primary Sidebar

Aktuelle Ausgabe

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • UniteChem: Anbieter von Lichtstabilisatoren auf Investitionskurs
    on 14. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    UniteChem Group, ein weltweit führender Anbieter von Lichtstabilisatoren für Kunststoffe in einem breiten Spektrum anspruchsvoller Einsatzbereiche, hat eine Reihe ehrgeiziger Investitionsprojekte zur forcierten Expansion seiner globalen […]

  • Mit Kunststoffen von BASF den Weg in eine nachhaltige Zukunft beschleunigen
    on 11. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    BASF wird auf der K 2022, der führenden Fachmesse für Kunststoff und Kautschuk, ihren Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft vorstellen. Die K 2022 findet vom 19. bis 26. Oktober 2022 in Düsseldorf statt und feiert ihr 70-jähriges Bestehen. BASF […]

  • Lanxess setzt auf Elektromobilität und Nachhaltigkeit
    on 10. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Lanxess präsentiert sich auf der K 2022 in Düsseldorf, der weltweit größten Fachmesse für Kunststoffe und Kautschuke, unter dem Motto „Quality Works“. Vom 19. bis zum 26. Oktober stellt der Spezialchemie-Konzern auf seinem 700 Quadratmeter […]

  • Sikora mit innovativen Technologien für eine nachhaltige Zukunft
    on 10. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Pulsschlag einer neuen Generation: Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Sikora K 2022 steht die Weltpremiere zweier neuer Modelle der Centerwave 6000 Familie zur Vermessung von Rohren mittels Millimeterwellen-Technologie bereits früh im […]

  • Wacker präsentiert silicon- und polymerbasierte Produkte für nachhaltige Anwendungen
    on 9. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Der Münchner Chemiekonzern Wacker stellte während einer internationalen Pressekonferenz in Düsseldorf seine Produkt- und Messehighlights für die K 2022 vor. Im Mittelpunkt des Messeauftritts im Herbst werden Silicone und siliconbasierte […]

  • Gesamte Anlagen von battenfeld-cincinnati für die Extrusionsbranche
    on 9. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Für die Herstellung fast jeden extrudierten Halbzeugs hält battenfeld-cincinnati das passende Maschinenequipment bereit, und zwar von der individuellen Einzelkomponente bis hin zur optimierten Gesamtanlage. Damit bedient der Extrusionsspezialist, […]

  • Ascend stellt Elektromobilität und nachhaltiges Wachstum in den Mittelpunkt bei der K 2022
    on 8. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Ascend Performance Materials hat auf einer kürzlich stattgefundenen Pressekonferenz in Rotterdam Einblicke in seine Aktivitäten gegeben und im Vorfeld der „K 2022“ einige Highlights angesprochen. Unter dem Motto ‚Advancing Together‘ umriss […]

  • Ewikon auf der K 2022: Lösungen für Nadelverschlusstechnik und vernetzte Spritzgießfertigung
    on 8. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Ewikon auf der K 2022: Lösungen für Nadelverschlusstechnik und vernetzte Spritzgießfertigung The post Ewikon auf der K 2022: Lösungen für Nadelverschlusstechnik und vernetzte Spritzgießfertigung appeared first on Österreichische […]

  • Sumitomo (SHI) Demag: Erfolgsgeschichte der vollelektrischen Spritzgießmaschinen fortsetzen
    on 8. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Schwaig, haben CEO Gerd Liebig und Thorsten Thümen, Senior Director Technology, im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz zur K 2022 skizziert. Dabei gaben sie auch einen Ausblick auf anstehende Produktinnovationen, die als Exponate auf der […]

  • Gerhard Ohler ist neuer Geschäftsführer der Next Generation Recyclingmaschinen GmbH (NGR)
    on 4. August 2022 by Kerstin Sochor (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Am 1. August 2022 kam es bei der Next Generation Recyclingmaschinen GmbH zu einem personellen Wechsel an der Führungsspitze. Gerhard Ohler übernimmt die Rolle als CEO der Next Generation Recyclingmaschinen GmbH (NGR) mit Sitz in Feldkirchen und […]

Copyright © 2022 · Welkin Media Verlag