• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Zur Hauptsidebar springen

Lebensmittel- & Biotechnologie

Das Fachportal für Lebensmittelindustrie und Biotechnologie

  • Abonnement
  • Impressum
  • Welkin Media Verlag
  • Messekalender
Startseite » Crazy 8 Initiative Award für die St. Anna Kinderkrebsforschung

Crazy 8 Initiative Award für die St. Anna Kinderkrebsforschung

24. März 2021 von Birgit Fischer

Ein Forschungsteam der St. Anna Kinderkrebsforschung unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Kovar hat für sein Projekt „Tracking Ewing sarcoma origin by developmental and trans-species genomics“ den hochdotierten Crazy 8 Initiative Award der Alex’s Lemonade Stand Foundation (ALSF) erhalten.

Bei der ALSF handelt es sich um eine führende Förderorganisation in der pädiatrischen Krebsforschung. Für den Crazy-8-Initiative-Förderpreis, erhielt die ALSF über 100 Absichtserklärungen von Forscherinnen und Forschern, woraus 83 Förderanträge hervorgingen. Nach strenger Prüfung wurden vier Projekte ausgewählt – eines davon startet nun in Wien.

Crazy 8 Initiative Award für Forschung von Dr. Martin Distel, Dr. Florian Halbritter und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Kovar | Foto: St. Anna Kinderkrebsforschung
Dr. Martin Distel, Dr. Florian Halbritter und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Kovar | Foto: St. Anna Kinderkrebsforschung

Gemeinsam arbeiten die Forschungsteams der St. Anna Kinderkrebsforschung, der Medizinischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur Wien unter Kovars Leitung mit Hochdruck an der Beantwortung einer kniffligen Frage, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit Generationen beschäftigt: Welche sind die Ursprungszellen von Knochensarkomen und wie entstehen sie?

Das Ewing-Sarkom, ein sehr aggressiver Knochentumor im Kindes- und Jugendalter, ist bei etwa einem Drittel der Patientinnen und Patienten mit einem schlechten Langzeitüberleben verbunden. Der Bedarf an neuen Behandlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Ergebnisse ist hoch. Aber die klinische Entwicklung innovativer neuer Medikamente wird durch die relative Seltenheit der Erkrankung und den Mangel an präklinischen Modellen stark behindert.

Wahnsinnig herausfordernd, aber dringend notwendig

Trotz intensiver Forschung in den letzten Jahrzehnten ist das Ursprungsgewebe des Ewing-Sarkoms sowie der Zeitpunkt seiner genetischen Entstehung nach wie vor unbekannt. Diese Tatsache verhindert die Entwicklung geeigneter Krankheitsmodelle, um die Mechanismen und die Wirksamkeit von Medikamenten zu testen. Daher mangelt es auch an innovativen Therapien.

„Nun betreten wir Neuland, um das Geheimnis dieser Krankheit zu entschlüsseln“, kündigt Kovar an.

„Das übergeordnete Ziel unseres Projekts ist es, ein geeignetes präklinisches Tumormodell zu entwickeln, das die menschliche Erkrankung rekapituliert. Damit wäre es möglich, präklinische Wirkstoffscreenings im Hochdurchsatz laufen zu lassen. Um das Ursprungsgewebe und den Differenzierungszustand des Ewing-Sarkoms zu entschlüsseln, werden wir zwei komplementäre Ansätze verfolgen“, erklärt Kovar.

Nutzbarmachen des epigenetischen Gedächtnisses in Fischlarven

Unter der Leitung von Dr. Martin Distel, St. Anna Kinderkrebsforschung, nutzt der erste Ansatz das epigenetische Gedächtnis der Zelle, die sich an ihr Ursprungsgewebe „erinnert“. Damit sollen jene Zellen in Zebrafisch-Larven aufgespürt werden, die analog zu den Zellen des Knochensarkoms beim Menschen sind.

Kovar: „Die Genexpression wird weitgehend durch die Epigenetik reguliert. Aus dem epigenetischen Gedächtnis der Zelle nutzen wir mehrere genregulierende Elemente, die typischerweise im menschlichen Ewing-Sarkom aktiv sind und die höchstwahrscheinlich auch in der Zelle des Krebsursprungs aktiviert sind. Wir verwenden diese Elemente, um in Zebrafischlarven Reportergene zu regulieren, die für fluoreszierende Proteine kodieren.“

Sobald die sarkomspezifischen Regulierungselemente in bestimmten Zellen der Zebrafischlarven aktiviert werden, leuchten diese Zellen auf.

„Diesen Prozess beobachten wir während der gesamten Fischentwicklung und stellen folgende Fragen: Wann beginnen die Zellen zu leuchten? In welchem Gewebe? Und für wie lange?“, erklärt Distel. Anschließend isolieren die Forscherinnen und Forscher die fluoreszierenden Zellen um deren Identität zu bestimmen. Dann exprimieren sie das krankheits-treibende Onkogen im identifizierten Zelltyp, was zur Tumorbildung im Fisch führen sollte.

Bisher war es nicht möglich, ein Ewing-Sarkom menschlichen Ursprungs in einem Tiermodell zum Wachstum zu bringen. Sollte es den Forscherinnen und Forschern gelingen, wäre dies ein großer Fortschritt bei der Erforschung des Knochensarkoms bei Kindern.

Kartierung von Krebs auf gesundem Gewebe

Der zweite Ansatz, unter der Ko-Leitung von Dr. Florian Halbritter, konzentriert sich auf mesenchymale und Neuralleisten-Stammzellen, die als mögliche Ursprungszelltypen für die Entstehung des Ewing-Sarkoms in Frage kommen.

„Mit Hilfe von Einzelzell-Transkriptom- und Epigenom-Analysen werden wir eine genaue Referenzkarte der menschlichen Stammzellentwicklung erstellen. Wir werden diese Stammzellen in Knorpel-, Knochen-, Fett- oder Nervenzellen differenzieren. Zu verschiedenen Zeitpunkten der Stammzelldifferenzierung möchten wir dann das krebsauslösendes Onkogen aktivieren und die sarkomartige Transformation dynamisch überwachen. Wir wollen wissen: Wie differenzieren sich diese Zellen mit und ohne dem Onkogen?“, so Halbritter.

Dieses Wissen soll in einem Differenzierungsatlas von gesunder versus Krebsentwicklung zusammengefasst werden. In der Folge wird die so erstellte Karte mit Daten von menschlichen Tumoren verglichen, um zu sehen, welche Zelltypen und Differenzierungszustände am besten zu den Tumoren passen.

„In diesen unabhängigen, aber komplementären Ansätzen besteht der neuartige und entscheidende Aspekt unserer Strategie darin, nicht nur die Zelle des Tumorursprungs zu lokalisieren, sondern auch zu untersuchen, in welchem Entwicklungsstadium die Tumorbildung induziert wird. Wenn wir erfolgreich sind, erwarten wir, dass unser Ansatz zu einigen wenigen Kandidaten-Zelltypen und Differenzierungszuständen hinführt, die dann für die Modellierung der Krankheit verwendet werden können“, erklärt Kovar.

Dieses multidisziplinäre Forschungsprojekt erfolgt in enger Zusammenarbeit des Ewing-Sarkom-Experten Heinrich Kovar, dem Molekularbiotechnologen Martin Distel und dem Bioinformatiker Florian Halbritter (alle von der St. Anna Kinderkrebsforschung) mit dem Entwicklungsbiologen Univ.-Prof. Dr. Igor Adameyko, und dem Genomexperten Dr. Matthias Farlik (beide von der Medizinischen Universität Wien) sowie der Expertin für Zell Engineering Univ.-Prof. Dr. Cornelia Kasper (Universität für Bodenkultur, Wien).

Crazy 8 Initiative unterstützt bei acht ungelösten Forschungsfragen

Crazy 8 Initiative von der ALSF | Grafik: ALSF

Die Crazy 8 Initiative, die von der ALSF ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, „wirkungsvolle Forschung zu finanzieren, die für Kinder mit historisch schwer heilbaren Krebsarten dringend benötigt wird“.

Sie bezieht sich auf acht ungelöste, brennende Forschungsfragen im Bereich Kinderkrebs, die zu den größten Herausforderungen zählen.

„Deshalb müssen wir ein hohes Risiko eingehen und neue Wege in der Forschung beschreiten“, sagt Prof. Kovar. „Es besteht das Risiko des Scheiterns, aber auch die Chance auf einen echten Wandel im Kampf gegen Kinderkrebs.“

Kategorie: Forschung, News Stichworte: ALSF, Crazy8Initiative, Foerderung, Knochensarkom, StAnnaKinderkrebsforschung

Weitere Nachrichten

Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Mit dem Projekt "FutureProteins" erforscht die Fraunhofer-Gesellschaft alternative Wege der Lebensmittelproduktion. Sechs Institute entwickeln gemeinsam geschlossene Indoor-Anbausysteme für pflanzliche, pilzbasierte, algengestützte und … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Dampferzeuger smart steuern

Eine neu entwickelte Software der TH Köln ermöglicht die einfache und herstellerunabhängige Integration modularer Dampferzeuger in Prozessleitsysteme. Die Anwendung basiert auf standardisierten Schnittstellen und wurde bereits erfolgreich in … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Dampferzeuger smart steuern

Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

Ezycompost ist die neue, heimkompostierbare Papierlösung von Metpack für den Einsatz in der Lebensmittelverpackung. Das funktionale Verpackungspapier wird mit dem Biopolymer ecovio® 70 PS14H6 von BASF beschichtet und bietet eine leistungsfähige … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Mit GEA NEXUS bringt GEA eine Lösung in die Lebensmittelverarbeitung, die sich bereits in der Getränke- und Molkereiindustrie bewährt hat. Durch die systematische Integration von Verarbeitungsprozessen mit Wärme- und Kältetechnik kann der … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Haupt-Sidebar

Aktuelle Ausgabe

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter Archiv

Messekalender

Mai 21
Ganztägig

LAB-SUPPLY Hannover 2025

Juni 3
3. Juni - 4. Juni

all about automation 2025 – Hamburg

Juni 17
Ganztägig

LAB-SUPPLY Berlin 2025

Juni 25
Ganztägig

LAB-SUPPLY Innsbruck 2025

Sep. 3
Ganztägig

SchraubTec Bochum 2025

Kalender anzeigen

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • BASF Coatings bringt nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    BASF Coatings bringt 2025 nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika nach erfolgreicher Einführung in Europa und Asien. Die biomassenbilanzierten Produkte unterstützen die Reduktion von CO₂-Emissionen und fördern eine klimafreundlichere […]

  • 7LYTIX wird Teil der KEBA Group
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das gesamte Team sowie die Technologien des KI-Spezialist 7LYTIX werden in den Bereich Digital Business der KEBA Group eingegliedert. Mit der Übernahme baut KEBA ihre digitale Ausrichtung weiter aus und stärkt das Angebot im Bereich […]

  • Way2K-Interview: Jörg Stech über Effizienz in der Kunststoffbranche
    am 20. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Im Interview spricht Jörg Stech, CEO von KraussMaffei Technologies, über Effizienz als zentralen Innovationstreiber der Kunststoffindustrie. Neben Effizienz und Wirtschaftlichkeit geht es um neue Materialien für die Elektromobilität, den […]

  • Zellulose aus Windeln erfolgreich abgebaut
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Ein Forschungsteam am NMI hat im Rahmen des Projekts Encycling eine Methode entwickelt, Zellulose aus Windeln enzymatisch abzubauen. Durch die Zugabe von Kalziumchlorid wird der Superabsorber deaktiviert, sodass Enzyme die Zellulose gezielt in […]

  • ENGEL unterstützt TH Rosenheim mit Hightech
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die Technische Hochschule Rosenheim setzt in Forschung und Lehre auf nachhaltige Lösungen – unterstützt von der ENGEL. Mit einer neuen Spritzgießzelle können Materialien aus recycelten Kunststoffen und Naturfasern erforscht werden. The post […]

  • CIRPLEX 2025: Erfolgreiche Premiere der Kärntner Messen
    am 17. Mai 2025 von Lorenz Matzinger (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    CIRPLEX 2025 bei den Kärntner Messen zeigte neue Wege für eine nachhaltige und zirkuläre Kunststoffwirtschaft im Alpen-Adria-Raum. Die Premiere der CIRPLEX 2025 brachte 1.800 Fachgäste nach Klagenfurt und präsentierte Lösungen für eine […]

  • Recycling kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Forschende am HIF entwickeln ein Verfahren, das bis zu 90 % kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren zurückgewinnt. Im Fokus steht nun die Überführung des Verfahrens in skalierbare Prozessketten, die sich flexibel an künftige […]

  • Austrotherm übernimmt italienischen EPS-Hersteller Poron
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Mit der Übernahme der italienischen Gruppo Poron stärkt Austrotherm sein EPS-Geschäft und sein Netzwerk in Südeuropa. Bereits Anfang 2025 wurde die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb der Austrotherm XPS® Dämmplatten gestartet – die Übernahme […]

  • „CompoPFAS“: PFAS-Substitution bei flammgeschützten Compounds
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das Projekt „CompoPFAS“ des Fraunhofer LBF widmet sich der Entwicklung PFAS-freier Compounds für den Flammschutz. Ziel ist es, die Wirkweise fluorhaltiger Additive zu verstehen und geeignete Substitute zu identifizieren. Gesucht werden Partner […]

  • Start für OMVs grüne Wasserstoffproduktion
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    OMV hat in Schwechat eine Anlage zur Produktion von bis zu 1.500 Tonnen grünem Wasserstoff jährlich in Betrieb genommen. Der grüne Wasserstoff dient zur Herstellung nachhaltiger Kraftstoffe und spart jährlich bis zu 15.000 Tonnen […]

Copyright © 2025 · Welkin Media Verlag