Bayer hat die Übernahme des deutschen Biotech Start-ups Targenomix bekannt gegeben. Die Ausgründung des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie (MPI MPP) nutzt neuartige Methoden der Systembiologie und der Computational Life Sciences, um neue Wirkmechanismen für Pflanzenschutzmittel zu identifizieren.
Die Expertise, die Mitarbeiter und die Plattformen von Targenomix werden ein wichtiger Bestandteil des Engagements von Bayer Crop Science für die Entwicklung sicherer und wirksamer Moleküle sein. Sie werden die Entdeckung und Entwicklung von Molekülen beschleunigen, die das Potenzial haben, die landwirtschaftliche Produktion trotz dynamischer Herausforderungen wie Klimawandel nachhaltiger zu gestalten und die Unkraut-, Krankheits- und Insektenresistenz zu erhöhen.
Targenomix bildet mit seiner Integration einen wichtigen Grundpfeiler der neuen Systembiologieplattform in der Pflanzenschutzforschung von Bayer. Dabei wird das Team weiterhin eigenständig und flexibel agieren können und so die Start-up-Mentalität und agile Kultur beibehalten.
„Die Arbeitsweise von Targenomix hat sich als sehr erfolgreich erwiesen“, sagt Dr. Robert Reiter, Leiter Forschung und Entwicklung der Bayer-Division Crop Science. „Mit seinem einzigartigen und ganzheitlichen systembiologischen Ansatz und seinem führenden Know-how, das auf der starken wissenschaftlichen Kompetenz des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie beruht, hat Targenomix zahlreiche neuartige Zielmoleküle und Wirkmechanismen zur Unkrautbekämpfung entwickelt. Die innovativen Instrumente von Targenomix zur Identifizierung und Auswahl sicherer und nachhaltiger Wirkstoffe ergänzen unsere designbasierte Strategie in der Pflanzenschutzforschung. Wir werden damit die Entwicklung neuer Produkte beschleunigen, die Landwirte benötigen, um die künftigen Herausforderungen der Landwirtschaft bewältigen zu können.“
Durch die weitere Integration des systembiologischen Ansatzes von Targenomix in die etablierte F&E-Pipeline von Bayer treibt das Unternehmen die Entwicklung innovativer neuer Technologien für sichere und wirksame Produkte voran.
„Die große Kompetenz und Erfahrung von Bayer in der Forschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln in Verbindung mit unserer flexiblen Start-up-Mentalität, unseren fortgeschrittenen molekularbiologischen Verfahren und unserer systembiologischen Expertise wird beiden Unternehmen helfen, weiterhin neue Wirkmechanismen zu entwickeln“, sagt Dr. Sebastian Klie, Geschäftsführer von Targenomix. „Wir ergänzen uns gegenseitig und mit dieser neuen Phase unserer Zusammenarbeit können wir die Entdeckung nachhaltiger und sicherer Wirkstoffe der nächsten Generation beschleunigen.“
Bayer und Targenomix arbeiten seit 2014 erfolgreich zusammen. So hat die Kooperation unter anderem die Entdeckung und Entwicklung des branchenweit ersten neuen Nachauflaufherbizids für die Unkrautbekämpfung im Ackerbau seit 30 Jahren hervorgebracht. Das neue Herbizid hat sich in der Forschung als wirksam gegen die wichtigsten resistenten Gräser gezeigt und wird voraussichtlich gegen Ende dieses Jahrzehnts auf den Markt kommen.
„Ich freue mich sehr über die Integration von Targenomix in die Bayer-Familie, weil sie die Zukunft des Unternehmens und seiner Belegschaft langfristig sichert“, sagt Prof. Dr. Lothar Willmitzer, emeritierter Direktor des MPI MPP und Gründer von Targenomix. „Die einzigartige Expertise von Targenomix in der Systembiologie und der Bioinformatik wird die Fähigkeiten von Bayer auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes und darüber hinaus ergänzen. Indem Targenomix weitestgehend eigenständig bleibt, wird die Start-up-Mentalität beibehalten. Die Entscheidung von Bayer, Targenomix zu übernehmen, ist ein weiterer Beweis für die hohe internationale Anerkennung, die der wissenschaftlichen Arbeit der Max-Planck-Institute entgegengebracht wird.“