Mit dem Austrian Life Sciences Programm ist ein eigenständiges Forschungsförderprogramm für österreichische Unternehmen geschaffen worden. In den ersten zwei Jahren stehen für die Förderung von F&E-Unternehmensprojekten (Industrielle Forschung, Experimentelle Entwicklung) 50 Mio. Euro zur Verfügung.
„Heute ist ein guter Tag für Österreich, für die Menschen, die forschungsorientierten Unternehmen und den gesamten Innovationsstandort“, sagte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich des durch Bundesministerin Margarete Schramböck und FFG Geschäftsführerin Henrietta Egerth präsentierten Austrian Life Science Programms.
„Was die Lebenswissenschaften können und wie wir alle davon profitieren, haben uns die vergangenen beiden Jahre eindrucksvoll vor Augen geführt“, so Neumayer. In einem ungeheuren Kraftakt von Wissenschaft und Wirtschaft und einem Zusammenwirken quer über die Kontinente seien in Rekordzeit Impfstoffe und Medikamente entstanden – auch mit Know-how aus Österreich.
Austrian Life Science Programm als wesentlicher Baustein der Technologieoffensive
Österreich verfüge in den Life Sciences über eine hervorragende Ausgangsbasis. Knapp 1.000 Unternehmen würden über 60.000 Arbeitsplätze absichern und 25 Milliarden Euro an Umsatz in Österreich erwirtschaften. Die Life Sciences gehören dabei zu den forschungsstärksten Sektoren überhaupt. Dennoch habe es bisher kein eigenständiges Forschungsförderprogramm für diesen so wichtigen Sektor gegeben, der maßgeblich auf Schlüsseltechnologien wie der Biotechnologie aufbaut. Diese Lücke werde in Österreich mit dem heute angekündigten Förderschwerpunkt geschlossen, der mit einem Budget von 50 Millionen Euro für die ersten beiden Jahre ausgestattet ist.
„Damit wird ein wesentlicher Baustein der Technologieoffensive umgesetzt, die von uns vorgeschlagen wurde und die auch in der FTI-Strategie 2030 zentral verankert ist“, sagte Neumayer. Die IV begrüße auch ausdrücklich die breite Themensetzung der Ausschreibungsschwerpunkte ebenso wie die prominente Berücksichtigung der Medizintechnik.
Unsere Welt befinde sich derzeit in sehr herausfordernde Zeiten. Neben dem Überfall auf die Ukraine erleben wir eine große Transformation im Bereich Klimaschutz und Digitalisierung sowie die derzeit noch nicht ausgestandene Corona-Pandemie. „So unterschiedlich letztere Herausforderungen auch sind, eine erfolgreiche Bewältigung ist ganz eng mit Forschung, Technologie und Innovation verknüpft. Das trifft auf die Suche nach lebenswichtigen Therapien und Wirkstoffen ebenso zu, wie auf die Energiewende, die durch den Ukraine-Krieg noch beschleunigt wird“, so Neumayer. Innovative Unternehmen seien heute die spielentscheidenden Partner unserer modernen Gesellschaft, um uns aus diesen unsicheren Zeiten herauszuführen.
Jene Standorte, die durch verlässliche Standortpolitik und eine kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen punkten, wirken wie Magnete für High Tech-Start-ups, aber auch für Investitionen von weltweit führenden Technologieunternehmen, wie das jüngst angekündigte Großprojekt von Boehringer Ingelheim in Niederösterreich bestätigt. Innovationsfreundliche Marktzugangsbedingungen gehören dabei ebenso ins „Pflichtenheft“ der Standortpolitik führender Innovationsstandorte wie strategische Konzepte zur Sicherung des Innovationsnachwuchses oder das Aufsetzen maßgeschneiderter Forschungsförderprogramme.
„Durch das „Austrian Life Science“-Programm wird heute eine wesentliche Initiative gestartet, um auch morgen die medizinische Versorgung der Bevölkerung auf höchstem Niveau sicherzustellen und die Technologiesouveränität des Standorts zu erhöhen“, so Neumayer abschließend.