Zur diesjährigen Drinktec hat das Siemens-Prozessautomatisierungssystem für Brauereien „Braumat“ Jubiläum: Es ist seit 40 Jahren im Einsatz. Die ersten Automatisierungslösungen auf Basis elektronischer Steuerungen gibt es bereits seit den 1970er Jahren.
1977 folgte dann die Patentanmeldung für das eigens nach Brauerei-Bedürfnissen entwickelte Prozessleitsystem. Seitdem produzieren mehr als 500 Brauereien weltweit ihr Bier sicher und qualitativ stabil mit dem Braumat. Anlässlich des Jubiläums zeigt Siemens auf der Messe erweiterte Funktionen wie den so genannten Replay-Modus. Damit können vergangene Produktionsabläufe vollgraphisch analysiert werden, so dass Brauereien ihre Kosten nachhaltig senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können.
Reinheitsgebot auch für Daten
Neben Hopfen, Malz, Hefe und Wasser wird ein fünfter Rohstoff für Brauereien immer wichtiger: Prozessdaten – vom Rohstoffeingang bis zum Warenausgang. Sie bilden die Grundlage dafür, Betriebsabläufe zu optimieren, Energie zu sparen und den Ausstoß bei gleichbleibenden oder kleineren Kapazitäten zu erhöhen. Auch 40 Jahre nach der Einführung steuert Braumat weltweit effektiv Brauprozesse. Das Prozessleitsystem von Siemens deckt alle Produktionsbereiche ab, steigert Transparenz, Flexibilität und Qualität. So unterstützt es den gesamten Brauprozess beispielsweise mit einem Rezeptsystem nach der internationalen Norm ISA 88. Mit diesem wird der Produktionsfortschritt am Monitor verfolgt, die Produktion flexibel geplant und ein kosteneffektives Tankmanagement dargestellt.
„Pünktlich zum 40. Geburtstag passen wir Braumat an die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung an“, sagt Kai Schneiderwind, Leiter der Branche Nahrungs- und Genussmittel bei Siemens. „Die neue Braumat-Version erweitert das bewährte und in hunderten Brauereien auf der ganzen Welt verlässlich arbeitende Steuerungssystem um zeitgemäße Funktionalitäten wie den Replay-Modus. Dies gibt unseren Kunden die Gewissheit, auch zukünftig uneingeschränkt auf ein modernes Braumat setzen zu können.“
Datenflut transparent machen
Digitalisierung spielt für die neue Braumat-Version eine Schlüsselrolle. Sie schafft die Voraussetzungen, schnell, flexibel und wirtschaftlich auf aktuelle Marktanforderungen reagieren zu können. Digitalisierung macht die Datenflut in Brauereien transparent und übersichtlich: vom Wareneingang bis zum Warenausgang, vom Braukessel bis ins Management, von der Produktentwicklung bis ins Glas. Ob es darum geht, Störungen im Brauprozess zu beheben oder eine neue Biersorte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen: Die vertikale und horizontale Integration sämtlicher Daten über den kompletten Lebenszyklus ermöglicht eine schnellere Entscheidungs- und Handlungssicherheit.
Zur Messe
„Discover the value of the Digital Enterprise for the beverage industry“ lautet das Motto von Siemens zur diesjährigen Drinktec, der internationalen Leitmesse für die Getränkeindustrie. Siemens zeigt auf dem rund 240 Quadratmeter großen Stand in Halle A3 wie Industriebetriebe jeder Größe vom digitalen Wandel profitieren können – von der digitalen Wertschöpfungskette im Engineering-Prozess bis zur Integration von Maschinen in die Linie.
Anhand von Beispielen aus der Molkerei-, Brauerei- und Softdrink-Branche wird am Stand von Siemens greifbar, wie die Digitalisierung die Flexibilität steigert sowie kundenspezifische und individualisierte Produkte auch in Massen hergestellt werden können.
Auf der Drinktec zeigt Siemens zudem, wie Unternehmen mit Digitalisierungslösungen flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen wie die wachsende Vielfalt an Geschmacksrichtungen reagieren können. Dies reicht beispielsweise von der Milchverarbeitung bis hin zur Abfüllung, Verpackung und Etikettierung. So können Messebesucher selbst entdecken, wie individuell Softdrinks oder auch Milchprodukte produziert werden können.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung erlauben es den Konsumenten, Produkte und Verpackungen nach ihrem Geschmack zu gestalten. Diesen Ausblick in die Zukunft zeigt Siemens am Beispiel der Milchverarbeitung – von der Produktidee über die eigentliche Herstellung sowie vom Abfüllen bis zum Verpacken und Etikettieren mit durchgängiger Automatisierung und Datennutzung. Digitale Zwillinge der Produkte, Anlagen und Fertigungslinien werden mit spezieller Software simuliert und optimiert. Diesen Ablauf bildet Siemens mit mehreren Stationen auf der Messe ab. Zusätzlich erfahren die Messebesucher, wie relevante KPIs für die Fertigungslinie und den Prozessteil durch spezifische Apps auf Basis des cloudbasierten, offenen IoT-Betriebssystems MindSphere dargestellt und bewertet werden.
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