• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Zur Hauptsidebar springen

Lebensmittel- & Biotechnologie

Das Fachportal für Lebensmittelindustrie und Biotechnologie

  • Abonnement
  • Impressum
  • Welkin Media Verlag
  • Messekalender
Startseite » Grauer Beton, „grüner“ Inhalt: TU Graz entwickelt Öko-Beton

Grauer Beton, „grüner“ Inhalt: TU Graz entwickelt Öko-Beton

1. August 2016 von Florian Fischer

Weltweit ist Beton der am häufigsten verwendete Baustoff: Kein Tunnel und kaum ein Fundament kommt ohne das besonders feste und dauerhaft beständige Konstruktionsmaterial aus. Gleichzeitig wird die Frage nach dem Umweltwirkungen unserer Baustoffe immer lauter. „Warum also nicht einen bewährten Baustoff umweltfreundlich machen und dem grauen Beton einen „grünen“ Inhalt verleihen?“, fragt Joachim Juhart vom Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie der TU Graz. Sein Team hat es sich gemeinsam mit verschiedenen Partnern zum Ziel gesetzt, die umweltbelastenden Wirkungen von Beton zu reduzieren, „und zwar ohne einen Wettbewerb der ökologischsten Baustoffe vom Zaun zu brechen. Es geht uns nicht darum, Alternativen zu Beton zu kreieren, sondern Beton als vorhandenes, bewährtes Baumaterial nachhaltig zu verbessern“, betont Juhart.

Öko²-Beton für die Fertigteilindustrie

Optisch kein Unterschied: links ein Öko²-Beton-Element, rechts ein Element aus Standardbeton. | Foto: IMBT - TU Graz
Optisch kein Unterschied: links ein Öko²-Beton-Element, rechts ein Element aus Standardbeton. | Foto: IMBT – TU Graz

Einen großen Erfolg verbucht das Team nun mit dem Verband der Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke im Projekt „Öko²-Beton“: Gemeinsam wurde ein Konzept für die optimale Betonzusammensetzung entwickelt, das allen Anforderungen an Beton für Fertigteile entspricht und gleichzeitig erheblich geringere Umweltwirkungen hat. Möglich macht das ein optimiertes Mischverhältnis von gezielt ausgewählten Feinststoffen und Bindemittel im Beton. Am Campus Inffeldgasse der TU Graz wurden 2,4 mal 3,0 Meter große Wandelemente aus Öko²-Beton aufgebaut, die zuvor mit im normalen Produktionskreislauf eines Herstellers mitproduziert wurden. Das Team rund um Juhart hat den Beton begleitend geprüft – das Ergebnis: Öko²-Beton für Fertigteile lässt sich genauso gut verarbeiten wie Standardbeton, auch die Frühfestigkeit und die Erhärtungszeit sind gleich. Dabei verursacht der umweltfreundliche Beton bis zu 30 Prozent weniger CO2-Emissionen in der Herstellung und hat einen um bis zu 15 Prozent geringeren Primärenergiebedarf als Standardbeton mit gleichen Eigenschaften. Auch optisch lassen sich die Platten aus Öko²-Beton nicht von Standardbetonwänden unterscheiden.

Anderes Mischverhältnis, feinere Mikrofüller

Fein aufgemahlener Hüttensand dient als Mikrofüller im Öko²-Beton. | Foto: IMBT - TU Graz
Fein aufgemahlener Hüttensand dient als Mikrofüller im Öko²-Beton. | Foto: IMBT – TU Graz

Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, auch weil die Fertigteilindustrie besondere Ansprüche mit sich bringt: Die Betonteile müssen sich bereits nach acht Stunden Erhärtungszeit ausschalen und heben lassen. „Das bedeutet, dass der umweltfreundlichere Beton nicht nur die gleiche Festigkeit haben muss wie Standardbeton, er muss auch gleich schnell erhärten können“, sagt Joachim Juhart. Beton besteht aus verschieden großen Gesteinskörnern, Wasser und Bindemittel, das unter anderem Portlandzement enthält. Portlandzement muss mit großem Energieaufwand bei 1.450 Grad Celsius gebrannt werden, was beträchtliche Mengen an CO2 freisetzt. Er ist somit hauptverantwortlich für den ökologischen Fußabdruck von Beton. Ein Ansatz: einen Teil des Portlandzements durch alternative, regional verfügbare Stoffe zu ersetzen. Die Grazer Forschergruppe hat dafür an verschiedenen Schrauben gedreht: „Wir haben sehr feine Gesteinsmehle als sogenannte Mikrofüller beigemischt und damit die Packungsdichte der Mischung optimiert. Dadurch konnten wir weitere Füller aus Gesteinsmehl oder auch aufgemahlenen Hüttensand zugeben. Der große Vorteil ist: Die Füller lassen sich aus diversen, auch regional vorhandenen Gesteinen herstellen. Das reduziert die CO2-Belastung in der Betonherstellung deutlich“, führt Joachim Juhart aus.

Prototypen aus sieben Regionen

Optisch kein Unterschied: links ein Öko²-Beton-Element, rechts ein Element aus Standardbeton. | Foto: IMBT - TU Graz
Optisch kein Unterschied: links ein Öko²-Beton-Element, rechts ein Element aus Standardbeton. | Foto: IMBT – TU Graz

In weiterer Folge stellen nun sieben österreichische Fertigteilwerke prototypische Bauelemente aus Öko²-Beton her, und zwar mit jeweils regional verfügbaren Gesteinsmehlen und weiteren Stoffen. „So wollen wir zeigen, dass es auf das Mischverhältnis ankommt und dass die erforderlichen Feinststoffe tatsächlich regional vorhanden sind.“, sagt Joachim Juhart. Zudem wollen die Forscherinnen und Forscher nachweisen, dass ihr umweltfreundlicher Beton auch in Sachen Dauerhaftigkeit punktet.

Weiterführende Informationen und mehr Details über die Arbeit von Dipl.-Ing. Juhart und seinem Team finden Sie hier im News-Portal Planet Research der TU Graz.

Kategorie: News Stichworte: Forschung, Öko-Beton, TU Graz

Weitere Nachrichten

Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Mit dem Projekt "FutureProteins" erforscht die Fraunhofer-Gesellschaft alternative Wege der Lebensmittelproduktion. Sechs Institute entwickeln gemeinsam geschlossene Indoor-Anbausysteme für pflanzliche, pilzbasierte, algengestützte und … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Dampferzeuger smart steuern

Eine neu entwickelte Software der TH Köln ermöglicht die einfache und herstellerunabhängige Integration modularer Dampferzeuger in Prozessleitsysteme. Die Anwendung basiert auf standardisierten Schnittstellen und wurde bereits erfolgreich in … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Dampferzeuger smart steuern

Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

Ezycompost ist die neue, heimkompostierbare Papierlösung von Metpack für den Einsatz in der Lebensmittelverpackung. Das funktionale Verpackungspapier wird mit dem Biopolymer ecovio® 70 PS14H6 von BASF beschichtet und bietet eine leistungsfähige … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Mit GEA NEXUS bringt GEA eine Lösung in die Lebensmittelverarbeitung, die sich bereits in der Getränke- und Molkereiindustrie bewährt hat. Durch die systematische Integration von Verarbeitungsprozessen mit Wärme- und Kältetechnik kann der … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Haupt-Sidebar

Aktuelle Ausgabe

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter Archiv

Messekalender

Mai 21
Ganztägig

LAB-SUPPLY Hannover 2025

Juni 3
3. Juni - 4. Juni

all about automation 2025 – Hamburg

Juni 17
Ganztägig

LAB-SUPPLY Berlin 2025

Juni 25
Ganztägig

LAB-SUPPLY Innsbruck 2025

Sep. 3
Ganztägig

SchraubTec Bochum 2025

Kalender anzeigen

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • BASF Coatings bringt nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    BASF Coatings bringt 2025 nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika nach erfolgreicher Einführung in Europa und Asien. Die biomassenbilanzierten Produkte unterstützen die Reduktion von CO₂-Emissionen und fördern eine klimafreundlichere […]

  • 7LYTIX wird Teil der KEBA Group
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das gesamte Team sowie die Technologien des KI-Spezialist 7LYTIX werden in den Bereich Digital Business der KEBA Group eingegliedert. Mit der Übernahme baut KEBA ihre digitale Ausrichtung weiter aus und stärkt das Angebot im Bereich […]

  • Way2K-Interview: Jörg Stech über Effizienz in der Kunststoffbranche
    am 20. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Im Interview spricht Jörg Stech, CEO von KraussMaffei Technologies, über Effizienz als zentralen Innovationstreiber der Kunststoffindustrie. Neben Effizienz und Wirtschaftlichkeit geht es um neue Materialien für die Elektromobilität, den […]

  • Zellulose aus Windeln erfolgreich abgebaut
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Ein Forschungsteam am NMI hat im Rahmen des Projekts Encycling eine Methode entwickelt, Zellulose aus Windeln enzymatisch abzubauen. Durch die Zugabe von Kalziumchlorid wird der Superabsorber deaktiviert, sodass Enzyme die Zellulose gezielt in […]

  • ENGEL unterstützt TH Rosenheim mit Hightech
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die Technische Hochschule Rosenheim setzt in Forschung und Lehre auf nachhaltige Lösungen – unterstützt von der ENGEL. Mit einer neuen Spritzgießzelle können Materialien aus recycelten Kunststoffen und Naturfasern erforscht werden. The post […]

  • CIRPLEX 2025: Erfolgreiche Premiere der Kärntner Messen
    am 17. Mai 2025 von Lorenz Matzinger (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    CIRPLEX 2025 bei den Kärntner Messen zeigte neue Wege für eine nachhaltige und zirkuläre Kunststoffwirtschaft im Alpen-Adria-Raum. Die Premiere der CIRPLEX 2025 brachte 1.800 Fachgäste nach Klagenfurt und präsentierte Lösungen für eine […]

  • Recycling kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Forschende am HIF entwickeln ein Verfahren, das bis zu 90 % kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren zurückgewinnt. Im Fokus steht nun die Überführung des Verfahrens in skalierbare Prozessketten, die sich flexibel an künftige […]

  • Austrotherm übernimmt italienischen EPS-Hersteller Poron
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Mit der Übernahme der italienischen Gruppo Poron stärkt Austrotherm sein EPS-Geschäft und sein Netzwerk in Südeuropa. Bereits Anfang 2025 wurde die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb der Austrotherm XPS® Dämmplatten gestartet – die Übernahme […]

  • „CompoPFAS“: PFAS-Substitution bei flammgeschützten Compounds
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das Projekt „CompoPFAS“ des Fraunhofer LBF widmet sich der Entwicklung PFAS-freier Compounds für den Flammschutz. Ziel ist es, die Wirkweise fluorhaltiger Additive zu verstehen und geeignete Substitute zu identifizieren. Gesucht werden Partner […]

  • Start für OMVs grüne Wasserstoffproduktion
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    OMV hat in Schwechat eine Anlage zur Produktion von bis zu 1.500 Tonnen grünem Wasserstoff jährlich in Betrieb genommen. Der grüne Wasserstoff dient zur Herstellung nachhaltiger Kraftstoffe und spart jährlich bis zu 15.000 Tonnen […]

Copyright © 2025 · Welkin Media Verlag