• Skip to main content
  • Skip to secondary menu
  • Zur Hauptsidebar springen

Lebensmittel- & Biotechnologie

Das Fachportal für Lebensmittelindustrie und Biotechnologie

  • Abonnement
  • Impressum
  • Welkin Media Verlag
  • Messekalender
Startseite » Antiinfektiva – Präsentation der neuen Leitlinie und Patientenbroschüre

Antiinfektiva – Präsentation der neuen Leitlinie und Patientenbroschüre

17. November 2018 von Helmut Mitteregger

Weltweit steigt die Resistenz von Krankheitserregern gegenüber Antiinfektiva, also Medikamenten, die zur Heilung von Infektionen bei Mensch und Tier eingesetzt werden. Die mit Abstand größte Gefahr sind Antibiotikaresistenzen: Wenn Bakterien durch Antibiotika nicht abgetötet werden können, verliert die Medizin eine ihrer stärksten Waffen gegen eine Vielzahl von weit verbreiteten und potenziell tödlichen Infektionserkrankungen.

Die WHO hatte schon 1998 auf diese Gefahr hingewiesen und 2015 einen globalen Aktionsplan beschlossen, dem viele nationale gefolgt sind. Selbst in der Abschlusserklärung des G7-Gipfels 2015 bekennt man sich zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen – schließlich stellen diese auch eine volkswirtschaftliche Herausforderung dar.

Im Rahmen der Initiative Arznei & Vernunft (A&V) haben jüngst namhafte Experten die Antiinfektiva-Leitlinie für Ärzte und Apotheker sowie die entsprechende Patienteninformation auf Basis aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse komplett neu überarbeitet. Beides ist unter www.arzneiundvernunft.at abrufbar, die Patienteninformation liegt auch in Arztpraxen und Apotheken auf.

„Eine Aktualisierung der A&V-Leitlinie zu diesem Thema war angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse dringend notwendig“, sagte der Leiter der Expertengruppe Arznei & Vernunft, Univ.-Prof. Dr. Ernst Singer. „Wir haben bei dieser Leitlinie besonders darauf geachtet, dass sie im Praxisalltag gut einsetzbar ist. Schließlich stellen Infektionen im ambulanten Bereich eine der häufigsten Krankheitsformen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen dar.“ Die Empfehlungen basieren auf aktuellen Studienergebnissen und internationalen Leitlinien und geben einen Überblick über die Resistenz-Situation in Österreich sowie über moderne Diagnose- und Therapiemethoden. „Patienteninformation und Leitlinie sind wie gewohnt auf der A&V-Homepage kostenlos downloadbar. Die Leitlinie ist so aufgebaut, dass man gezielt und effizient nach kompakten Basis- oder vertiefenden Spezialinformationen suchen kann.““

Warnung und Informationen über enorme Gefahr der steigenden Antibiotikaresistenzen. | Foto: APA Fotoservice/Arman Rastegar

„Die erfreuliche Nachricht ist, dass in Österreich die Gesamtmenge an verbrauchten Antibiotika pro Einwohner im europäischen Vergleich sehr niedrig ist. Entsprechend niedrig sind auch die Resistenzraten“, erklärte Dr. Alexander Biach, Verbandsvorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger. „Antibiotika werden in Österreich jedoch im Winter überdurchschnittlich häufig verschrieben. In anderen Ländern wie Dänemark, Schweden oder Norwegen sind derartige saisonale Schwankungen kaum zu finden. Im Jahr 2017 lag die Verordnungszahl im ersten Quartal um 16 % über dem Gesamtjahresdurchschnitt der letzten drei Jahre, im dritten Quartal hingegen 19 % darunter. Besonders stark ausgeprägt waren diese Unterschiede bei Kindern im Alter bis zu 14 Jahren. Hier lag die Verordnungszahl im ersten Quartal um 23 % über dem Durchschnitt, im dritten Quartal um 37 % unter diesem“, so Biach weiter. „Mit der vorliegenden Neuauflage der Antiinfektiva-Patientenbroschüre und -Leitlinie ist uns gemeinsam wieder eine wirklich gute, pragmatische Informationsgrundlage gelungen.“

„Die Erforschung neuer Antibiotika ist extrem aufwändig und risikoreich wie kaum eine andere: nicht einmal ein Prozent aller Forschungsansätze schafft es bis zum Markt“, sagte der Präsident des Verbands der pharmazeutischen Industrie Österreichs, Pharmig, Mag. Martin Munte. „Umso größer ist die Hoffnung, dass die zehn neuen Antibiotika, die derzeit weltweit in späten Phasen der klinischen Forschung stehen, erfolgreich sein mögen. Erfreulich ist, dass auch an 13 klinischen bakteriellen Impfstoffkandidaten, an 18 Diagnostika für die Feststellung einer eventuell bereits vorhandenen Antibiotikaresistenz oder auch an präventiven Therapien geforscht wird. Jedenfalls müssen wir vor allem am richtigen Einsatz der vorhandenen Therapien arbeiten, damit Resistenzen nicht noch weiter voranschreiten. Als zentral erachte ich hier eine bessere Vernetzung des niedergelassenen mit dem Spitalsbereich. Das Thema der Antibiotikaresistenzen lässt sich nur gemeinsam managen.“

Der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, betonte, es müsse vor allem darum gehen, dass Infektionen erst gar nicht ausbrechen. Vorbeugung sei daher eine der wirkungsvollsten Waffen gegen Antiinfektiva-Resistenzen. Allen voran spielten Impfungen eine immens wichtige Rolle. Allein durch höhere Durchimpfungsraten würde es weniger Infektionen geben und es müssten weniger antibiotische oder antivirale Medikamente eingesetzt werden. „Dessen ungeachtet sind Antibiotika bei vielen Erkrankungen ein wahrer Segen“, erklärte der Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Deshalb sei es wichtig, sie korrekt anzuwenden, um die Entwicklung von Resistenzen einzudämmen. „Ich bin sicher, dass die neue Leitlinie und auch das demnächst verfügbare e-Learning für Ärztinnen und Ärzte sowie der Patienten-Informationsfolder eine gute Unterstützung sind.“

„In der Beratung von Kunden und Patienten durch Apothekerinnen und Apotheker zeigt sich, dass die genaue Einnahme von Antibiotika oft nochmals erklärt werden muss“, sagte die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr. „Das ist im Hinblick auf mögliche Neben- bzw. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln besonders wichtig. Dabei wird uns auch die flächendeckende Einführung der e-Medikation bis Jahresende 2019 unterstützen, da wir dadurch alle vom Patienten verwendeten Arzneimittel überblicken können. Mit unserer täglichen Beratungsleistung und der neuen Patientenbroschüre, die in allen 1.400 Apotheken österreichweit aufliegt, leisten wir einen wesentlichen Beitrag zu einer Verbesserung des Therapieerfolges. Der niederschwellige Zugang ermöglicht uns Apothekerinnen und Apothekern, den Umgang mit Antiinfektiva zu thematisieren und die für die Patienten notwendigen Schritte einzuleiten“, so Mursch-Edlmayer.

Die Initiative „Arznei & Vernunft“ ist ein gemeinsames Projekt von: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Pharmig, Österreichischer Ärztekammer und Österreichischer Apothekerkammer. Ziel der Initiative ist ein vernünftiger Umgang mit Arzneimitteln.

Alle Informationen zur Initiative unter www.arzneiundvernunft.at

www.pharmig.at

Hintergrundinfo:
Die Pharmig ist die freiwillige, parteipolitisch unabhängige Interessenvertretung der pharmazeutischen Industrie in Österreich. Die rund 120 Mitgliedsunternehmen mit ca. 18.000 Mitarbeitern decken den heimischen Arzneimittelmarkt zu gut 95 Prozent ab. Die Pharmig und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.

Kategorie: News Stichworte: Antibiotika, Antiinfektiva, Pharmig, Resistenzen

Weitere Nachrichten

Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Mit dem Projekt "FutureProteins" erforscht die Fraunhofer-Gesellschaft alternative Wege der Lebensmittelproduktion. Sechs Institute entwickeln gemeinsam geschlossene Indoor-Anbausysteme für pflanzliche, pilzbasierte, algengestützte und … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Indoor-Systeme für neue Proteinquellen der Zukunft

Dampferzeuger smart steuern

Eine neu entwickelte Software der TH Köln ermöglicht die einfache und herstellerunabhängige Integration modularer Dampferzeuger in Prozessleitsysteme. Die Anwendung basiert auf standardisierten Schnittstellen und wurde bereits erfolgreich in … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Dampferzeuger smart steuern

Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

Ezycompost ist die neue, heimkompostierbare Papierlösung von Metpack für den Einsatz in der Lebensmittelverpackung. Das funktionale Verpackungspapier wird mit dem Biopolymer ecovio® 70 PS14H6 von BASF beschichtet und bietet eine leistungsfähige … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin Ezycompost – heimkompostierbares Papier für Lebensmittelverpackungen

GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Mit GEA NEXUS bringt GEA eine Lösung in die Lebensmittelverarbeitung, die sich bereits in der Getränke- und Molkereiindustrie bewährt hat. Durch die systematische Integration von Verarbeitungsprozessen mit Wärme- und Kältetechnik kann der … [Weiterlesen...] Infos zum Plugin GEA NEXUS senkt Energieverbrauch in der Lebensmittelindustrie

Haupt-Sidebar

Aktuelle Ausgabe

Newsletter

  • Newsletter Anmeldung
  • Newsletter Archiv

Messekalender

Mai 21
Ganztägig

LAB-SUPPLY Hannover 2025

Juni 3
3. Juni - 4. Juni

all about automation 2025 – Hamburg

Juni 17
Ganztägig

LAB-SUPPLY Berlin 2025

Juni 25
Ganztägig

LAB-SUPPLY Innsbruck 2025

Sep. 3
Ganztägig

SchraubTec Bochum 2025

Kalender anzeigen

Welkin Media News

Aktuelle Nachrichten aus unseren anderen Online-Portalen Österreichische Chemie Zeitschrift und Österreichische Kunststoffzeitschrift.

  • BASF Coatings bringt nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    BASF Coatings bringt 2025 nachhaltige Reparaturlacke nach Nordamerika nach erfolgreicher Einführung in Europa und Asien. Die biomassenbilanzierten Produkte unterstützen die Reduktion von CO₂-Emissionen und fördern eine klimafreundlichere […]

  • 7LYTIX wird Teil der KEBA Group
    am 21. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das gesamte Team sowie die Technologien des KI-Spezialist 7LYTIX werden in den Bereich Digital Business der KEBA Group eingegliedert. Mit der Übernahme baut KEBA ihre digitale Ausrichtung weiter aus und stärkt das Angebot im Bereich […]

  • Way2K-Interview: Jörg Stech über Effizienz in der Kunststoffbranche
    am 20. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Im Interview spricht Jörg Stech, CEO von KraussMaffei Technologies, über Effizienz als zentralen Innovationstreiber der Kunststoffindustrie. Neben Effizienz und Wirtschaftlichkeit geht es um neue Materialien für die Elektromobilität, den […]

  • Zellulose aus Windeln erfolgreich abgebaut
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Ein Forschungsteam am NMI hat im Rahmen des Projekts Encycling eine Methode entwickelt, Zellulose aus Windeln enzymatisch abzubauen. Durch die Zugabe von Kalziumchlorid wird der Superabsorber deaktiviert, sodass Enzyme die Zellulose gezielt in […]

  • ENGEL unterstützt TH Rosenheim mit Hightech
    am 19. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Die Technische Hochschule Rosenheim setzt in Forschung und Lehre auf nachhaltige Lösungen – unterstützt von der ENGEL. Mit einer neuen Spritzgießzelle können Materialien aus recycelten Kunststoffen und Naturfasern erforscht werden. The post […]

  • CIRPLEX 2025: Erfolgreiche Premiere der Kärntner Messen
    am 17. Mai 2025 von Lorenz Matzinger (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    CIRPLEX 2025 bei den Kärntner Messen zeigte neue Wege für eine nachhaltige und zirkuläre Kunststoffwirtschaft im Alpen-Adria-Raum. Die Premiere der CIRPLEX 2025 brachte 1.800 Fachgäste nach Klagenfurt und präsentierte Lösungen für eine […]

  • Recycling kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    Forschende am HIF entwickeln ein Verfahren, das bis zu 90 % kritischer Metalle aus Wasserstoff-Elektrolyseuren zurückgewinnt. Im Fokus steht nun die Überführung des Verfahrens in skalierbare Prozessketten, die sich flexibel an künftige […]

  • Austrotherm übernimmt italienischen EPS-Hersteller Poron
    am 16. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Mit der Übernahme der italienischen Gruppo Poron stärkt Austrotherm sein EPS-Geschäft und sein Netzwerk in Südeuropa. Bereits Anfang 2025 wurde die Zusammenarbeit mit dem Vertrieb der Austrotherm XPS® Dämmplatten gestartet – die Übernahme […]

  • „CompoPFAS“: PFAS-Substitution bei flammgeschützten Compounds
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Österreichische Kunststoffzeitschrift)

    Das Projekt „CompoPFAS“ des Fraunhofer LBF widmet sich der Entwicklung PFAS-freier Compounds für den Flammschutz. Ziel ist es, die Wirkweise fluorhaltiger Additive zu verstehen und geeignete Substitute zu identifizieren. Gesucht werden Partner […]

  • Start für OMVs grüne Wasserstoffproduktion
    am 14. Mai 2025 von Birgit Fischer (Die Chemie Zeitschrift Österreichs)

    OMV hat in Schwechat eine Anlage zur Produktion von bis zu 1.500 Tonnen grünem Wasserstoff jährlich in Betrieb genommen. Der grüne Wasserstoff dient zur Herstellung nachhaltiger Kraftstoffe und spart jährlich bis zu 15.000 Tonnen […]

Copyright © 2025 · Welkin Media Verlag