Auf der ProSweets Cologne 2025 werden KI-Lösungen vorgestellt, die Produktion und Supply Chain effizienter sowie flexibler gestalten. Diese innovativen Technologien optimieren nicht nur Produktionsprozesse und Qualitätskontrollen, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette der Süßwarenindustrie.
Vom 2. bis 5. Februar 2025 erhalten Messebesucher wertvolle Impulse für die Zukunft von Produktion und Supply Chain – durch praxisnahe Anwendungsbeispiele, Vorträge und Podiumsdiskussionen.
Vielfalt in der Süßwarenproduktion: Automatisierung und KI als Schlüssel zur Flexibilität
Von Geleeartikeln, Toffee und Karamell bis hin zu Bonbons: Süßwaren begeistern mit ihren spannenden Geschmacksrichtungen immer wieder neu. Und wer eine Alternative zu Schokoladen und Keksen sucht, entscheidet sich für Chips, Salzstangen oder Erdnussflips. Weil es so viele individuelle Verbrauchervorlieben gibt, sind die Herstellerfirmen auf schnelle, flexible und wirtschaftliche Produktionsanlagen angewiesen. Gleichzeitig erfordert ein hoher Wettbewerbsdruck die kontinuierliche Optimierung aller Produktionsschritte – von der Rohstoffverarbeitung bis zur Verpackung. Die Linien müssen präzise dosieren, mischen und gießen und gleichzeitig höchste Hygienestandards erfüllen.
All dies verlangt hoch automatisierte Maschinenkonzepte, wie sie vom 2. bis 5. Februar 2025 auf der ProSweets Cologne im Mittelpunkt stehen. Mit ihrem Portfolio setzen die Aussteller in Köln auf modulare Systeme für die Süßwaren- und Snackindustrie, die sowohl die Konnektivität für bestehende als auch eine hohe Skalierbarkeit für neue Anlagen bereitstellen. In den Vordergrund rückt dabei das Wechselspiel zwischen industrieller Robotik und Künstlicher Intelligenz (KI) einerseits und die zunehmenden Automatisierung der Supply Chain mittels KI anderseits.
Prozessintelligenz liefert die notwendigen Einblicke
Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, große Mengen an Daten direkt auf der Prozessebene zu sammeln. KI hat das Potenzial, aus diesen Daten komplexe Informationen zu generieren, um Süßwaren und Snacks effizienter zu produzieren und gleichzeitig die Qualität der Produkte zu verbessern. Typische Anwendungsszenarien sind die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) sowie Qualitätsüberprüfungen.
Expertinnen und Experten wie Dr. Andreas Müller sprechen in diesem Zusammenhang von einer technologiezentrierten KI: „Sie arbeitet meist im Hintergrund, stabilisiert Prozesse unter variablen Bedingungen und emuliert menschliche Entscheidungen.“ Doch was sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche KI-Nutzung? Antwort auf diese Frage gibt der Inhaber und Gründer von stem-in-foodsafety.de am 4. Februar auf der „Expert Stage“ in Halle 10.1. Dort werden an allen vier Messetagen im Rahmen von Vorträgen und Podiumsdiskussionen die verschiedenen Aspekte der Themen KI und maschinelles Lernen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Besucher erfahren im Detail, wo die Herausforderungen bei der Implementierung liegen und wie sie Umsetzungshürden überwinden – etwa im Bereich Supply Chain Management.
KI-Tools ermöglichen dort eine vollständige Transparenz der Prozesse in Echtzeit. Durch den Einsatz fortschrittlicher Algorithmen offenbaren sie bisher verborgene Ineffizienzen und liefern präzise Handlungsempfehlungen, um die Flexibilität der Produktion zu erhöhen und den Ressourceneinsatz zu optimieren. Welche Vorteile das Süßwaren- und Snackproduzenten bietet, erläutert Maximilian Köhler, Co-Founder & Chief Revenue der Officer Optiwiser A.I. Solutions GmbH, in seinem Vortrag „KI-basierte Supply-Chain-Planung für die Lebensmittelindustrie“ am 4. Februar auf der Expert Stage. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Predictwiser. Cloud, eine vollautomatische Supply-Chain-Software, die speziell auf die Lebensmittelindustrie abgestimmte intelligente Algorithmen einsetzt, um präzise Bedarfsprognosen, optimale Lagerbestände und kosteneffiziente Produktionsmengen zu ermitteln. „Die Lösung ist als Plug-and-Play-Software konzipiert, deren Integration weniger als eine Woche in Anspruch nimmt“, unterstreicht Köhler.
Ein besonderes Highlight in diesem Bereich ist der erstmals stattfindende Sweet Week Production Summit am 3. Februar 2025. Dieses Event bringt Aussteller und Besuchende beider Fachmessen zusammen und präsentiert erstklassige Best-Practice-Beispiele, die den Einsatz von KI-Tools für eine kosteneffiziente und zukunftsorientierte Produktion demonstrieren. Auch das Thema „Prozessoptimierung in der Produktion mit Hilfe von KI“ wird hier umfassend behandelt. Ergänzt wird das Programm durch kurze Pitch-Sessions von Zulieferern der ProSweets Cologne-Aussteller und ein anschließendes Matchmaking-Forum in der Networking-Area, das den Austausch zwischen Anbietern und Interessierten fördert und konkrete Geschäftsbeziehungen anbahnt.
Digitale Tools als Problemlöser in der Supply Chain
Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Networking, um KI erfolgreich in den betrieblichen Alltag zu integrieren, bietet auch die neue Bühne „Sweet Week – Talks & Tasting“. Am Beispiel eines Use-Cases mit Zentis wird Matthias Banike, VP Business Development bei OMMM Operations Management Solutions GmbH, dort am 2. Februar die Vorteile der KI-gestützte Produktions- und Lieferkettenplanung in der Süßwarenindustrie veranschaulichen. Dabei wird gezeigt, wie Software den Unternehmen in dieser wettbewerbsintensiven Branche entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Mit Blick auf die Lösungen der ProSweets Cologne 2025 zeigt sich aber auch, wie Künstliche Intelligenz schon heute das Engineering von Süßwaren- und Verpackungsmaschinen prägt. Digitaler Zwilling und KI-basiertes Model-Based Systems Engineering (MBSE) sind Trends, die enorme Vorteile für die Entwicklung von komplexen technischen Systemen bieten. Dank Simulation kann das Zusammenspiel zwischen Mechanik, Software und Lebensmittelverpackung in diversen Szenarien mithilfe von Modellen visualisiert, verifiziert und optimiert werden – ohne Prototypen und physische Anlagen. Fehler, die sich sonst nur durch umfangreiche Tests an der Maschine feststellen und damit sehr spät im Entwicklungsprozess finden und beheben lassen, sind auf diese Weise frühzeitig erkennbar.
Optimal verpacken mit Deep-Learning
Dass die jüngsten Simulationsmodelle ein effizientes Tool für Verpackungsmaschinenbauer sind, veranschaulicht das Beispiel der Gerhard Schubert GmbH. Dort ermöglichen die KI-Modelle einen entscheidenden Schritt hin zu einer neuen Art der Roboterbewegungen. Denn bisher mussten diese Bewegungen aufwendig parametrisiert und an den Maschinen manuell auf Leistung gebracht werden. Mit „Schubert Motion“, einer Software, die auf dem Einsatz Künstlicher Intelligenz basiert, kann dies entfallen.
„Die Roboter fahren nahezu automatisch mit hoher Leistung und die Produkte und Prozesse rücken sofort in den Fokus“, erklärt Abteilungsleiter Michael Döring. In einer Kombination aus Schlauchbeutelmaschine und Kartonierer demonstrieren die Roboter, welches Potenzial die Leistungssteigerung im realen Verpackungsprozess hat. Welchen Unterschied dies ausmacht, verdeutlicht schon eine einzige Zahl: Mit optimaler Steuerung arbeitet derselbe Roboter im Durchschnitt rund 20 Prozent schneller – ohne manuelles Nachjustieren. Verpackungsmaschinen lassen sich durch KI also mit deutlich höheren Taktzahlen betreiben.
Zusätzlich zur Roboteroptimierung arbeitet das Team um Döring an dem Thema Condition Monitoring und Predictive Maintenance. In Zukunft soll die Steuerungssoftware beispielsweise mit den gewonnenen Daten direkt auf weiche Geschossböden in der Produktion eingehen und trotzdem schnell produzieren. Das gesamte System wird dadurch weniger belastet, was der Prozessgenauigkeit, der Produktschonung und der Langlebigkeit der Anlage zugutekommt.
Das Eventprogramm der ProSweets Cologne ist unter diesem Link zu finden.