Merck hat eine Vereinbarung zur Übernahme des Chromatographie-Geschäfts von JSR Life Sciences geschlossen. Damit baut das Wissenschafts- und Technologieunternehmen seine Kompetenzen im Bereich Bioprocessing gezielt aus und erweitert das Portfolio für das Downstream-Processing.

Die Akquisition umfasst modernste Protein-A-Chromatographie-Technologien, die die Effizienz und Skalierbarkeit bei der Herstellung monoklonaler Antikörper erhöhen sollen. Der Abschluss der Transaktion ist bis Ende des zweiten Quartals 2026 geplant und soll Mercks Position auf dem globalen Markt für biopharmazeutische Produktionslösungen weiter festigen.
Bedeutung der Chromatographie für die Bioproduktion
Die Chromatographie ist ein zentraler Prozessschritt bei der Aufreinigung von monoklonalen Antikörpern und therapeutischen Proteinen. Sie sorgt für hohe Produktreinheit und trägt zur Arzneimittelsicherheit bei – zwei entscheidende Faktoren in der Entwicklung moderner Therapien.
Darüber hinaus verbessert die Chromatographie die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit in der Produktion biopharmazeutischer Wirkstoffe. Durch ihre präzise Trennleistung ermöglicht sie stabile Prozesse, die eine gleichbleibende Qualität sicherstellen und Patienten schneller Zugang zu neuen Behandlungsoptionen verschaffen.
Integration der Amsphere™-Technologien von JSR
Mit der Übernahme erwirbt Merck die innovativen Protein-A-Harze Amsphere™ A3 und Amsphere™ A+ von JSR Life Sciences. Diese Materialien gelten als besonders leistungsstark und bieten hohe Aufreinigungsleistung bei gleichzeitig robuster Prozessführung.
Das in Belgien ansässige Chromatographie-Geschäft von JSR beschäftigt über 50 Mitarbeitende und beliefert weltweit Kunden aus der Pharma- und Biopharmaindustrie. Die Integration der Amsphere™-Technologien ergänzt Mercks bestehendes Portfolio und erweitert die Anwendungsbreite in der Antikörperherstellung deutlich.
Stimmen zur strategischen Bedeutung der Akquisition
Sebastián Arana, Leiter Process Solutions im Unternehmensbereich Life Science von Merck, betont den Ausbau der technologischen Basis: Die Kombination der Chromatographie-Expertise von JSR mit Mercks Lösungen ermögliche es, Effizienz und Zuverlässigkeit in der Antikörperproduktion weiter zu steigern.
Auch JSR-Präsident Tim Lowery unterstreicht den strategischen Mehrwert. Unter Mercks globaler Plattform könne die Amsphere™-Technologie eine größere Reichweite erzielen und dazu beitragen, dass Therapien weltweit schneller auf den Markt gelangen.
Erweiterung des Downstream-Processing-Portfolios
Merck verfügt bereits über ein breites Angebot an Downstream-Processing-Lösungen, darunter Filtrationstechnologien, Chromatographieharze, Puffer und Chemikalien sowie Validierungsdienstleistungen. Diese Ressourcen unterstützen Kunden bei der Entwicklung sicherer und effizienter biopharmazeutischer Prozesse.
Mit der Übernahme der Chromatographie-Aktivitäten von JSR Life Sciences stärkt Merck seine Position als Partner für die Herstellung innovativer Therapien. Die Kombination beider Portfolios schafft neue Synergien, die Forschung, Entwicklung und Produktion künftig noch enger verzahnen.