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Life Sciences Wien: Wachstum bei Jobs, Forschung und Innovation

23. April 2025 von Birgit Fischer

Die Life Sciences in Wien florieren: Laut aktuellem Bericht der Wirtschaftsagentur Wien verzeichnet die Branche ein Umsatzwachstum von 22 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro im Zeitraum 2020 bis 2023. Die Zahl der Beschäftigten überstieg erstmals 49.000. Besonders stark vertreten sind Unternehmen aus Biotechnologie, Medizintechnik und pharmazeutischer Produktion – mit einem hohen Anteil an internationaler Forschung und Entwicklung. Der „Vienna Life Science Report 2024/25“ wird wird im Laufe der kommenden Wochen auf www.LISAvienna.at | www.wirtschaftsagentur.at | vienna.business zum Download bereitgestellt.

Life Sciences in Wien auf Wachstumskurs. | Bild: WMV, Vektor: Shutterstock
Life Sciences in Wien auf Wachstumskurs. | Bild: WMV, Vektor: Shutterstock

Wien zählt heute zu den führenden Life Sciences-Standorten Europas – dank gezielter Förderungen, moderner Infrastruktur und einem innovationsfreundlichen Klima. Die Stadt zieht internationale Talente und Investitionen an und schafft so ein dynamisches Ökosystem, das digitale Technologien, KI-gestützte Diagnostik und neue Therapieansätze fördert und die Medizin der Zukunft maßgeblich mitgestaltet. „Wiens dynamische Life-Science-Community, internationale Vernetzung und Nähe zu führenden akademischen Einrichtungen machen die Stadt zum idealen Standort für global ausgerichtete Biotechnologie“, erklärt Eszter Nagy, Gründerin von CEBINA.

Wien als Zentrum der Life Sciences: Zahlen, Vielfalt und Vision

Wien zählt zu den führenden Life Sciences-Standorten Europas. Mit 754 Organisationen, die in Wien forschen, entwickeln und produzieren – davon 646 Unternehmen, 19 Forschungseinrichtungen und 89 weitere wichtige Organisationen – beheimatet die Stadt auch mehr als die Hälfte der österreichischen Branche. Der neue Life Sciences-Report liefert nun vielversprechende Daten: Von 2020 bis 2023 stieg der Jahresumsatz der Branche um 22 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro. 81 Prozent (18,4 Milliarden Euro) davon entfallen auf Biotechnologie- und Pharma-Unternehmen. Auch bei den Beschäftigten legte die Branche zu: Die Zahl der Mitarbeitenden wuchs um 8 Prozent auf über 49.000. Davon sind 47 Prozent im Biotechnologie- und Pharmabereich tätig, 22 Prozent in der Medizintechnik und 26 Prozent in Forschungseinrichtungen.

„Wien ist ein zentraler Standort für pharmazeutische Forschung und Produktion – insbesondere im Bereich der Blutplasma-basierten Therapien“, erklärt Barbara Rangetiner, Geschäftsführerin von Octapharma. „Nur durch starke Partnerschaften können wir den medizinischen Fortschritt vorantreiben und Gesundheitssysteme nachhaltig stärken.“

„Der Standort Wien vereint Forschung, Entwicklung und Produktion unter einem Dach – das macht ihn für uns bei Takeda unverzichtbar“, ergänzt Maria Löflund, Vorstandsmitglied bei Takeda.

„Diese Ergebnisse sind ein starkes Signal für die Wirtschaft und bestätigen den Wiener Weg der letzten 20 Jahre, konsequent auf den Ausbau des Forschungsstandortes und gezielt auf die Stärkung der Life Sciences zu setzen“, führt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig aus. „Durch die Entwicklung medizinischer Innovationen tragen die Life Sciences maßgeblich zum Wohlergehen der Menschen und damit zur hohen Lebensqualität bei, für die Wien international geschätzt wird – und die Spitzenkräfte aus aller Welt anzieht.“

Wien ist Hotspot für Life Sciences und Künstliche Intelligenz

Die Life Sciences-Branche in Wien wächst seit fünf Jahren kontinuierlich und wird zunehmend vielfältiger. Digitale Technologien, smarte Produktion und neue Therapieansätze prägen das Feld – ebenso wie der Einsatz von Software und künstlicher Intelligenz, etwa in Diagnostik und Medikamentenentwicklung. Das neue Krebsforschungszentrum des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim ist nur eines von vielen Leuchttürmen. Zudem zählte die Branche zu den Top 5 der Neuansiedlungen in Wien im Jahr 2024.

„Mit dem Campus Vienna Biocenter verfügt Wien über einen international beachteten Standort, der Start-ups und große Forschungseinrichtungen ideal vernetzt“, so Pavol Dobrocky, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV.

Auch Start-ups wie contextflow zeigen, wie stark Innovation in Wien verankert ist: „Als Spin-off der MedUni Wien liegt unsere KI-gestützte Diagnostiksoftware im Herzen dieser Stadt“, sagt Markus Holzer, CEO & Co-Founder von contextflow. „Wien bietet das ideale Umfeld, um Deep Tech für die Medizin von morgen zu entwickeln.“

Dominic Weiss, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien ergänzt: „Die Life Sciences zählen zu den zentralen Innovationstreibern Wiens. Mit AITHYRA, dem neuen Institut für Künstliche Intelligenz in der Biomedizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, hat sich die Stadt erfolgreich im internationalen Wettbewerb durchgesetzt. Dieses europaweit einzigartige Forschungsinstitut stärkt Wiens Rolle als führende Wirtschaftsmetropole und liefert zugleich wegweisende Impulse für die Medizin der Zukunft.“

Die Wirtschaftsagentur Wien bietet seit mehr als 20 Jahren gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice über die Arbeitsgemeinschaft LISAvienna Beratung, Begleitung und Vernetzung für die Life Sciences-Branche. Dafür steht eine breite Palette an Förderungen und Unterstützungsleistungen bereit – und Forschungsinfrastruktur: Mit den Startup Labs im Vienna BioCenter erleichtert die Wirtschaftsagentur Wien Gründungsteams mit Laborbedarf die ersten Schritte.

Innovation und Produktion auf höchstem Niveau

Neben starken Forschungseinrichtungen sind im Raum Wien auch die 20 bedeutendsten Pharma- und Medizinprodukte-Unternehmen und eine Vielfalt an KMUs und Startups ansässig. Die Entwicklung wegweisender Behandlungsmethoden für Krebs und seltene Krankheiten, sowie von Impfstoffen, in-vitro Diagnostika oder Digital Health Lösungen spielt eine große Rolle in der Stadt. Dabei kommen modernster Technologien zum Einsatz. Das Spektrum reicht von Organoiden und der CRISPR-Methode bis hin zu fortschrittlichen Wirkstoff-Lipidverpackungen und neuen 3D-Druckverfahren.

„Mit MADx tragen wir heute mit innovativer Allergiediagnostik in über 90 Ländern zur Entlastung des Gesundheitssystems bei“, berichtet Christian Harwanegg, CEO von Macro Array Diagnostics.
„Wien bietet die besten Voraussetzungen, um solche Technologien zur Marktreife zu bringen.“

Auch HeartBeat.bio setzt auf Spitzentechnologie: „Unser Team nutzt Mini-Herzen aus Stammzellen, um mit KI neue Wirkstoffe gegen Herzinsuffizienz zu entwickeln – Wien bietet dafür die optimale Umgebung“, erklärt Michael Krebs, CEO von HeartBeat.bio.

Wien gilt als globales Zentrum in der Herstellung überlebenswichtiger Medikamente. Octapharma und Takeda bereiten in Wien jährlich rund 4 Millionen Liter Blutplasma auf, das entspricht rund einem Fünftel des weltweit verarbeiteten Volumens. 95 Prozent der daraus erzeugten Produkte werden exportiert und dienen der Therapie schwerer Bluterkrankungen. Rekombinante Peptide, komplexe Proteine und Nukleinsäuren für die Human- und Veterinärmedizin werden ebenfalls hergestellt – beispielsweise auch bei Boehringer Ingelheim, Biomay und MSD.

Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Basis für den Erfolg: Über 34.000 Studierende untermauern das große Interesse an den Life Sciences als Karriereweg. 2023 verzeichnete der akademische Bereich 8.800 Publikationen in den Life Sciences – ein Beleg für die hohe Qualität des Forschungsstandorts.

„Die MedUni Wien ist ein zentraler Innovationstreiber – insbesondere in den Bereichen klinische Studien und translationaler Forschung“, so Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation.

Kategorie: Biotechnologie, News Stichworte: Biotechnologie, LifeSciences, Medizintechnik, Pharmazie, Wien

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