LewaPlus mit maßgeblich erweitertem Funktionsumfang

Mit der Auslegungssoftware LewaPlus von LANXESS ist es nun möglich, Ionenaustauscher-Systeme noch gezielter zu dimensionieren oder zu überprüfen. Neu ist auch das Feature, mit dem sich der Einsatz von Mischbett-Ionenaustauscheranlagen zur Herstellung der bestmöglichen Zuckerqualität abschätzen lässt. Die neue Version der Auslegungssoftware steht hier ab sofort zum Download bereit, die Nutzung ist kostenlos.

LANXESS hat seine Auslegungssoftware LewaPlus um neue Funktionen erweitert. | Foto: LANXESS

Das Berechnungstool, das die Dimensionierung von Ionenaustauscher-Systemen einschließlich individueller Prozesskonfigurationen ermöglicht, verfügt jetzt über Verbesserungen und Ergänzungen in den Modulen zur Mischbettkalkulation, zur Kondensatreinigung und zur Auslegung von Reinigungsstufen bei der Lebensmittel- und Getränkeherstellung. Darüber hinaus können Anwender mit der Software bereits existierende Anlagen auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüfen und Einsparpotenziale bei den Betriebskosten identifizieren.

Mischbettanlagen auslegen und überprüfen

Zu den neuen Funktionalitäten im Anwendungsbereich Wasserbehandlung zählt ein Modul, um Mischbettanlagen mit gebrauchsfertigen Mischbettharzen zu planen. Ausgangspunkt dafür waren Standardmischbetten, für die verlässliche Daten zur Betriebskapazität vorliegen. Das Modul ermöglicht es, die Filterhydraulik auszulegen und erlaubt eine gute Abschätzung der zu erwartenden Zykluszeit. Sobald die Datenbasis für eine realistische Berechnung der Zykluszeit ausreichend genau ist, sollen in einem weiteren Update auch High-End-Mischbetten integriert werden.

Neben der Konzeption neuer Anlagen ist es mit LewaPlus nun auch möglich, bestehende Mischbettanlagen zu überprüfen, sie zu optimieren und die Leistung der installierten Harze zu kontrollieren. Dazu wurde als konsequenter logischer Schritt das MB-Check-Modul eingeführt. Es basiert auf dem bewährten Demi-Check-Modul, einem sehr effizienten Werkzeug, um die Leistung von Anlagen zu bewerten, indem die Alterung der installierten Harze oder Änderungen in der Zusammensetzung des Speisewassers simuliert werden.

Harzleistung bei der Kondensatreinigung ermitteln

Wenn es um die Kondensatreinigung geht, sorgt die Weiterentwicklung von LewaPlus für eine deutlich umfangreichere Berechnung der Harzleistung. Die Überarbeitung dieses Moduls beinhaltet folgende wichtige Verbesserungen.

Bei einer Anordnung, die aus einer SAC- und einer nachgeschalteten Mischbettstufe besteht, lassen sich die Zykluszeiten getrennt berechnen. Eine solche Konstellation wird häufig verwendet, wenn das Rohkondensat einen hohen pH-Wert aufweist. Die SAC-Stufe entfernt den größten Teil des Konditionierungsmittels, so dass das Mischbett wesentlich länger betrieben werden kann. Die Zykluszeit der SAC-Stufe kann nun unabhängig vom Mischbett individuell eingestellt werden.

Das Volumenverhältnis von Kationenaustauscher (SAC) und Anionenaustauscher (SBA) im Mischbett kann im Bereich von 1:2 bis 2:1 variiert werden. Dadurch lassen sich die hydraulischen Anforderungen, wie die Einhaltung der empfohlenen Mindesthöhe oder der maximalen spezifischen Volumenlast (BV/h), erfüllen, ohne den Sicherheitsfaktor anzupassen. Die tatsächliche Betriebskapazität sowie die theoretisch maximale Betriebskapazität werden dargestellt.

Weiterhin wurde die Berechnung der Kieselsäurekapazität überarbeitet. Zu den Labordaten wurden Daten aus realen Anwendungen in die Berechnung einbezogen. Dies führt zu einer höheren theoretischen maximalen Betriebskapazität.

Food-Modul umfangreich erweitert

LANXESS bietet innerhalb von LewaPlus erstmals ein Feature an, mit dem sich der Einsatz von Mischbett-Ionenaustauscheranlagen zur Herstellung der bestmöglichen Zuckerqualität abschätzen lässt. Auch Investitionskosten und Einsparpotenziale bei den Betriebskosten können ermittelt werden. Erstere umfassen die Installation der Anlage und die Beschaffung der Ionenaustauscherharze. Unter Betriebskosten fällt der Aufwand für die Regeneration sowie die Wasserversorgung und -entsorgung. Mit Hilfe einer Kostenprognose kann der Anwender die Kosten über die geplante Gesamtbetriebsdauer der Anlage abschätzen (Total Cost of Ownership, TCO).

Als Auslegungstool für die industrielle Herstellung wässriger Zuckerlösungen hilft das LewaPlus FD-Modul, neue Anlagen zu dimensionieren und bestehende Systeme zu überprüfen. Um das Portfolio an Ionenaustauschverfahren für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu vervollständigen, hat LANXESS das bisherige Modul für entsprechende Anwendungen erweitert. Jetzt ist es möglich, auch Mischbettanlagen auszugelegen, die als Reinigungsstufe für Zuckerlösungen bei der Herstellung von hochreinem Zucker eingesetzt werden. Solche zuckerhaltigen Lösungen sind entweder Bestandteil von Endprodukten, die in einem mehrstufigen Prozess aus Stärke hergestellt werden, beispielsweise Glucose, Dextrose oder konzentrierter Fruktose-Sirup. Oder es handelt sich um flüssigen Zucker, der aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wird.

Birgit Fischer:
Related Post