Energieeffizienz ist in der Molkereiindustrie ein zentraler Faktor, um Kosten zu senken und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Der neue Dairy Evaporator eZero von GEA ermöglicht eine deutliche Reduktion des Energieverbrauchs – um bis zu 60 %. Gleichzeitig arbeitet das System vollständig CO₂-emissionsfrei, indem es fossile Brennstoffe durch nachhaltige Alternativen ersetzt.
Kernstück dieser Innovation ist die Kombination aus mechanischer Brüdenverdichtung (MVR) und einer Ammoniak-Wärmepumpe. Diese Technologie sorgt für eine hocheffiziente Energieübertragung und kann sowohl in Neuanlagen als auch in bestehenden Anlagen integriert werden.
Energieverbrauch um bis zu 60% gesenkt, CO₂-Emissionen auf null reduziert
Verdampfer gehören in Molkereien zu den größten Energieverbrauchern. Sie kommen bei der Herstellung von Voll- und Magermilchpulver, Säuglingsnahrung oder Molkenpulver zum Einsatz. Eine Reduzierung ihres Energieverbrauchs kann daher erheblichen Einfluss auf die Energiekosten sowie auch auf die Nachhaltigkeit der gesamten Anlage haben. Der neue Dairy Evaporator eZero ermöglicht diese Energieeinsparungen, ohne die Produktqualität zu beinträchtigen.
Der Dairy Evaporator eZero von GEA steht mit dem Unternehmensziel im Einklang, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen durch den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen zu beenden und Kunden zu befähigen, nachhaltiger produzieren zu können. Das System senkt den Energieverbrauch je nach Betriebsbedingungen und verfügbaren Ressourcen bis zu 60 Prozent. Gleichzeitig können die CO₂-Emissionen im Vergleich zu den typischen Verbrauchswerten heutiger konventioneller MVR-Verdampfer vollständig eliminiert werden.
Engineering-Kompetenz für zukunftssichere Lösungen
Die thermische Brüdenverdichtung (TVR) wird in der Regel bei mit Frischdampf betriebenen mehrstufigen Verdampfern eingesetzt. Im Vergleich kommt die energieeffizientere mechanische Brüdenverdichtung (MVR) bei einstufigen Verdampfern zur Anwendung. Sie komprimiert mittels Strom den Produktdampf zur Wiederverwendung. Beide Technologien nutzen Dampf zur Wärmebehandlung des Produkts vor der Verdampfung. Die eZero-Technologie eignet sich für MVR-Verdampfer oder – nach Umrüstung auf MVR – für TVR-Verdampfer und kann sowohl in Neuanlagen als auch in bestehende Anlagen integriert werden.
Die vorgenannte Umrüstung ist Voraussetzung, um die eZero-Lösung auf bestehende TVR-Anlagen anzuwenden und um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Dabei wird der Thermokompressor gegen einen Standardkompressor ausgetauscht, während das Rohrbündel des vorhandenen Verdampfers weiterverwendet wird, ergänzt um einen Hochleistungskompressor für die letzte Stufe der Verdampfung. Dies ist bereits der erste wichtige Schritt zur Reduzierung des Dampfverbrauchs und der CO2-Emissionen durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen.
Der zweite Schritt besteht darin, dass der neue eZero-Verdampfer eine Ammoniak-Wärmepumpe zur Übertragung der Wärmeenergie des Dampfes am Kondensator auf einen Niederdruck-Dampferzeuger oder Entspannungsbehälter nutzt. Dabei entstehen zwei natürliche Wasserkreisläufe: ein Kaltkreislauf (ca. 35 bis 45 °C), der den Kondensator-Wasserkreislauf kühlt, und ein Heißkreislauf (ca. 80 bis 90 °C), der die notwendige Energie für das Wärmebehandlungssystem liefert. Das heiße Wasser wird auf Niederdruckdampf-Niveau entspannt und anschließend für eine effiziente Erhitzung des Produkts auf höheren Druck verdichtet.