Boehringer Ingelheim investiert 1,2 Milliarden Euro in biopharmazeutische Produktionsanlage BioNex

Visualisierung der neuen biotechnologischen Produktionsanlage BioNex in Bruck an der Leitha. | Visualisierung: Boehringer Ingelheim

Das forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim investiert 1,2 Milliarden Euro in den Neubau der biopharmazeutischen Produktionsanlage BioNex in Bruck an der Leitha. Der Spatenstich der Anlage mit bis zu sieben Gebäuden ist für 2023 geplant, die Fertigststellung soll plangemäß 2026 erfolgen.

Visualisierung der neuen biotechnologischen Produktionsanlage BioNex in Bruck an der Leitha. | Visualisierung: Boehringer Ingelheim

Nach der Eröffnung einer großen biopharmazeutischen Produktionsanlage am Standort Wien letzten Herbst hat die Konzernleitung vor kurzem beschlossen, eine weitere Anlage im niederösterreichischen Bruck an der Leitha zu errichten. Über 800 neue Mitarbeiter werden dem neuen Hightech-Standort Leben einhauchen.

Investition in die Biopharmazie als Investition in die Zukunft

Mit der Investition schafft Boehringer Ingelheim zusätzliche Kapazitäten zur Produktion biopharmazeutisch hergestellter Arzneimittel. Diese hochkomplexen Medikamente sind das am stärksten wachsende Medikamenten-Segment überhaupt und finden bei vielen Indikationen wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt Anwendung.

Biopharmazeutika werden in Zukunft noch breiter eingesetzt werden. Der Nutzen für Patientinnen und Patienten wächst von Jahr zu Jahr – und damit auch die Nachfrage. Eine Investition in die Biopharmazie ist eine Investition in die Zukunft. Innerhalb weniger Jahre konnten wir die Konzernleitung davon überzeugen, zwei dieser Mega-Investitionen in Österreich zu tätigen. Das ist eine Bestätigung nicht nur für die Leistungsfähigkeit der Wiener Unternehmensorganisation, sondern auch der Attraktivität des Industriestandortes Österreich.

Philipp von Lattorff, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV

Das unterstreicht Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck: „Der Wirtschaftsstandort Österreich bietet im internationalen Vergleich viele Vorteile. Mit einer attraktiven Forschungsförderungslandschaft, insbesondere der Forschungsprämie, die in Europa in dieser Form einzigartig ist und der geplanten Senkung der Steuern und Abgaben setzt die Bundesregierung ganz klare Signale. Die Investition von Boehringer Ingelheim ist ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Österreich. Es zeigt, dass die Weichen trotz internationaler Herausforderungen auf Investition und Expansion stehen. Ich freue mich, dass wir mit vereinten Kräften diese Großinvestition realisieren konnten und damit wichtige Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden. Diese Investition ist ohne Zweifel nicht nur für die Bundesregierung, sondern für ganz Österreich einer der größten Erfolge im wirtschaftlichen Bereich der vergangenen Jahre.“

Attraktiver Standort in Niederösterreich

Für die neue Produktionsstätte musste aus Platzgründen – der Boehringer Ingelheim Campus in Wien ist weitgehend belegt – ein neuer Standort gesucht werden. Bruck an der Leitha überzeugte mit vielen Vorteilen, etwa einer guten Verkehrsanbindung, der Nähe zu Wien aber auch mit positiven Umweltaspekten. Die Errichtung eines Biomassekraftwerks am Werksgelände, die Anbindung an einen angrenzenden Windpark sowie einer nahe gelegenen Biogas-Anlage sorgen zusammen mit einer Photovoltaikanlage dafür, dass die neue Produktionsstätte vom ersten Tag an ausschließlich aus klimaneutralen Energiequellen versorgt wird. Die Planer setzen zudem auf eine Minimierung des Bodenverbrauchs bzw. der Bodenversiegelung. Begrünte Dächer und Parkplätze mit Versickerungsflächen sollen die Nachhaltigkeit des Standorts zusätzlich gewährleisten.

Boehringer Ingelheim baut BioNex im niederösterreichischen Bruck an der Leitha.
v. links: LR Jochen Danninger; BM Margarete Schramböck; GD Boehringer Ingelheim RCV Philipp von Lattorff; LH Johanna Mikl-Leitner; BGM von Bruck an der Leitha Gerhard Weil und Helmut Miernicki, ecoplus. | Foto: Boehringer Ingelheim RVC GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Für Niederösterreich ist die biopharmazeutische Produktionsanlage BioNex die größte, jemals getätigte Einzelinvestition eines Unternehmens. Dementsprechend groß ist die Freude über die neue Ansiedelung, bestätigt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „In diesen bewegten Zeiten geben derartige Entscheidungen und positive Nachrichten Kraft für die Herausforderungen der Zukunft. Und selbstverständlich hat ein Großprojekt wie diese Betriebsansiedelung von Boehringer Ingelheim in vielerlei Hinsicht Signalwirkung. Ein Signal, das mich besonders freut, ist die Bestätigung für die Attraktivität und Qualität unseres Wirtschafts- und Innovationsstandortes. Diese Betriebsansiedelung ist jedenfalls ein unschätzbarer Turbo für die Region und unser Bundesland, und sie ist auch ein Beweis dafür, dass Ziele der Ökonomie und Ökologie einander nicht ausschließen, sondern gemeinsam zum Erfolg führen können.“

BioNex Spatenstich 2023

Der Spatenstich für den, im ecoplus-Wirtschaftspark gelegenen, neuen Standort ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt sollen bis zu sieben Gebäude errichtet werden. Neben dem Produktionsgebäude inklusive eines Nebengebäudes entsteht ein Gebäude für die Qualitätssicherung, eine Energiezentrale, ein Logistik-Zentrum, ein Workshop- und Seminarzentrum sowie ein Eingangs- und Kantinengebäude. Die Fertigstellung von BioNex soll plangemäß 2026 erfolgen.

Boehringer Ingelheim sucht neue Mitarbeiter – auch für BioNex

Aktuell sucht das Unternehmen für den Wiener Standort und auch punktuell für den neuen Standort neue Mitarbeiter für verschiedenste Bereiche: Dies sind u.a. Betriebsingenieure, Projektmanager, Produktionsmitarbeiter, Fachkräfte für Labore und Qualitätskontrolle (ebenso Experten aus der Qualitätssicherung), Mess- und Regeltechniker, Automatisierungsexperten, Lüftungstechniker oder Logistikexperten. In weiterer Folge werden dann noch Experten in den Bereichen Finanz, HR, Einkauf, Controlling, Recht, IT für den neuen Standort benötigt. Auf der Karriereseite werden immer zeitgerecht offene Positionen für die jeweiligen Standorte veröffentlicht.

Birgit Fischer:

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