Die BioRegio STERN Management GmbH übernimmt die Führung im EU-Projekt STEP4NAMs, das die Förderung von NAMs (New Approach Methodologies) zum Ziel hat. Diese innovativen Methoden wie Organ-on-Chip, Organoide oder Digitale Zwillinge sollen Tierversuche in der Arzneimittel- und Medizinproduktentwicklung ersetzen. Durch die Unterstützung von Interreg North-West Europe arbeitet ein internationales Konsortium daran, die Akzeptanz und Implementierung von NAMs in der Branche voranzutreiben.

Mit zehn Partnern aus sechs Ländern werden in den nächsten vier Jahren Validierungsstudien, ein NAMs-Handbuch sowie ein Trainingsprogramm für verschiedene Stakeholder entwickelt. Durch diese Maßnahmen sollen Forschung und Innovation gefördert und die Zulassung sicherer Arzneimittel und Medizinprodukte erleichtert werden.
NAMs: Die Zukunft der Arzneimittel- und Medizinproduktentwicklung
New Approach Methodologies (NAMs) revolutionieren die Forschung, indem sie Tierversuche durch modernste Technologien ersetzen. Verfahren wie Organ-on-Chip oder Digitale Zwillinge simulieren biologische Prozesse mit hoher Präzision und bieten damit eine zuverlässige Alternative zu traditionellen Testmethoden. NAMs ermöglichen es, Medikamentenwirkungen früher und genauer zu bewerten und beschleunigen so die Entwicklung sicherer Arzneimittel.
Dr. Margot Jehle, Projektleiterin der BioRegio STERN Management GmbH, betont: „Unser Fokus liegt im Bereich Pharma- und Medizintechnik. Wir wollen die Forschungs- und Innovationskapazitäten durch die Implementierung und Validierung moderner Technologien stärken. Außerdem wollen wir die Einführung von NAMs in den beteiligten Regionen erleichtern, denn häufig sind mangelndes Wissen und regulatorische Unsicherheiten Gründe für die fehlende Akzeptanz.“
Europaweite Zusammenarbeit für mehr Innovation
Das STEP4NAMs-Projekt bringt zehn renommierte Partner aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Irland und Luxemburg zusammen. Gemeinsam wird eine Strategie entwickelt, um NAMs in der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie fest zu etablieren. Neben wissenschaftlichen Validierungsstudien umfasst das Projekt die Erstellung eines Handbuchs sowie Schulungsprogramme für Wissenschaftler, Entwickler und Regulierungsbehörden.
Im Bereich der Wirtschaftsförderung und Innovationsnetzwerke Life-Sciences/MedTech sind unter anderem die BioRegio STERN Management GmbH (Deutschland), die Brabant Development Agency (Niederlande), InnovationQuarter (Niederlande), Eurasante (Frankreich), Medicen Paris Region (Frankreich) und flanders.bio (Belgien) beteiligt.
Zusätzlich bringen führende Forschungseinrichtungen ihre wissenschaftliche Expertise ein. Dazu zählen das 3R-Center for In vitro Models and Alternatives to Animal Testing (Deutschland), die Atlantic Technological University (Irland), die University of Galway (Irland) sowie die University of Luxembourg (Luxemburg). Gemeinsam arbeiten diese Partner an der Entwicklung, Validierung und Implementierung neuer Testmethoden, um Tierversuche zu ersetzen und innovative Technologien in der Branche zu etablieren.
Vorteile von NAMs für Forschung und Industrie
NAMs bieten zahlreiche Vorteile: Sie reduzieren nicht nur die ethischen Herausforderungen von Tierversuchen, sondern sind oft auch kostengünstiger und effizienter. Durch ihre hohe prädiktive Genauigkeit verbessern sie klinische Vorhersagen und beschleunigen die Zulassung von neuen Arzneimitteln und Medizinprodukten. Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die auf NAMs setzen, profitieren von einer schnelleren Markteinführung und einem Wettbewerbsvorteil in der Branche.
Maëlle Lebon, verantwortliche Vertreterin des Projektträgers, begleitet das STEP4NAMs-Projekt und betont die Bedeutung der transnationalen Kooperation: „Das Projekt nutzt gezielt die Zusammenarbeit der zehn Partner aus sechs Ländern, um die gesamte Wertschöpfungskette über Landesgrenzen hinweg zusammenzuführen.“
Ausblick: NAMs als Standard in der Forschung
Mit der Unterstützung von Interreg North-West Europe hat das STEP4NAMs-Projekt das Potenzial, NAMs als neuen Standard in der Arzneimittel- und Medizinproduktentwicklung zu etablieren. Durch transnationale Zusammenarbeit, gezielte Schulungen und wissenschaftliche Validierung sollen diese innovativen Methoden weiterentwickelt und in der Industrie breit implementiert werden.
Dr. Margot Jehle hebt hervor: „STEP4NAMs konzentriert sich auf die Anwendung im Bio-Pharma- und Medtech-Sektor. Wir freuen uns, dass wir mit diesen beiden Projekten in den kommenden Monaten einen wichtigen Schwerpunkt setzen können und die Einführung von NAMs aktiv voranzutreiben.“
Finanzierung und langfristige Perspektiven des STEP4NAMs-Projekts
Das STEP4NAMs-Projekt der BioRegio STERN Management GmbH zeigt, wie durch europäische Kooperation innovative Technologien gefördert und regulatorische Hürden abgebaut werden können. NAMs bieten nicht nur ethische Vorteile, sondern verbessern auch die Effizienz und Sicherheit in der Forschung. Die kommenden vier Jahre werden entscheidend dafür sein, diese Methoden weiter voranzutreiben und als Standard in der pharmazeutischen und medizintechnischen Entwicklung zu etablieren.
Das Projekt STEP4NAMs hat eine Laufzeit von 48 Monaten und ein Gesamtbudget von 6.332.365,47 Euro. Der EU-Zuschuss (ERDF) liegt bei 60 Prozent, also insgesamt 3.799.419,27 Euro. Der Anteil der BioRegio STERN Management GmbH beträgt 827.645,00 Euro, der EU-Zuschuss dafür beläuft sich auf 496.587,00 Euro, während der Eigenanteil 331.058,00 Euro beträgt.
Über die BioRegio STERN Management GmbH
Die BioRegio STERN Management GmbH ist Wirtschaftsentwickler für die Life-Sciences-Branche. Sie fördert im öffentlichen Auftrag Innovationen und Start-ups und trägt so zur Stärkung des Standorts bei. In den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb mit den Städten Tübingen und Reutlingen ist sie die zentrale Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer, Unternehmerinnen und Unternehmer. Die BioRegion STERN zählt zu den großen und erfolgreichen BioRegionen in Deutschland. Alleinstellungsmerkmale sind die bundesweit einzigartige Mischung aus Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen sowie die regionalen Cluster der Automatisierungstechnik, des Maschinen- und Anlagenbaus.