BGS verzeichnet 2022 leichtes Wachstum trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Die BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG hat das Jahr 2022 mit einem niedrigen einstelligen Umsatzplus abgeschlossen. Im Geschäftsbereich Strahlensterilisation normalisierte sich das Mengenwachstum bei Medizinprodukten, pharmazeutischen Primärpackmitteln und Implantaten deutlich. Einzig der Bereich der Sterilisation von Verbrauchsmaterialien für Diagnostik zeigte sich durch eine geringe Nachfrage nach Laborkapazitäten leicht rückgängig.

Am BGS Hauptsitz in Wiehl entstehen rund 1.000 qm neue Fläche für Logistik und Produktion. | Foto: Markus Steur_Freyler

Für das laufende Geschäftsjahr ruft das Unternehmen die Politik auf, die Versorgung des Marktes mit lebenswichtigen Sterilgütern höher zu priorisieren.

Unsichere Lieferketten und gestiegene Energiepreise

Während BGS in den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie vor allem eine gesteigerte Nachfrage bei Produkten der Biotechnologie sowie Verbrauchsmaterialien für Labore verzeichnete, zeigte sich im Verlauf des Geschäftsjahrs 2022 bei den zu sterilisierenden Produkten eine Rückkehr zur Normalität. So führten insbesondere nachgeholte Operationen durch die Wiederaufnahme des regulären Operationsbetriebes zu einem Anstieg bei medizinischen Einmalprodukten und Implantaten.

Trotz der gesamtgesellschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen sind wir gut durch das Jahr gekommen und konnten leicht wachsen. Nichtsdestotrotz haben uns unsichere Lieferketten und gestiegene Energiepreise vor Herausforderungen gestellt. Die angespannte Material- und Rohstoffversorgung hat bei vielen unserer Kunden zu Engpässen in der Herstellung ihrer Produkte geführt. Das hatte auch Effekte auf uns als beauftragten Sterilisationsdienstleister.

Dr. Andreas Ostrowicki, BGS-Geschäftsführer

Besonders die verschärften behördlichen Vorgaben für den Transport von Kobalt-60-Quellen, die für den Betrieb von Gamma-Bestrahlungsanlagen gebraucht werden, seien eine Herausforderung gewesen. „Die notwendigen und fristgerechten Nachladungen von Gamma-Anlagen waren im vergangenen Jahr nicht möglich – das führt zu einer deutlichen Verknappung der Sterilisationskapazitäten und setzt die gesamte Medizinproduktebranche in Deutschland unter Druck.“

Strahlensterilisation als Schlüsselanforderung stärken

Um eine Versorgung des Marktes mit lebenswichtigen, sterilen Medizinprodukten zu gewährleisten, appelliert BGS-Geschäftsführer Ostrowicki an die Politik, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen und das Thema Sterilisation von Medizinprodukten höher zu priorisieren.

„Die Strahlensterilisation ist eine Schlüsselanforderung in der Medizinprodukteindustrie und muss gestärkt werden – sowohl gegenüber Aufsichtsbehörden, aber auch gegenüber der Öffentlichkeit. Wir brauchen ein Bewusstsein für die Konsequenzen, die mit einer Störung der Versorgung mit Sterilgütern verbunden sind“, so Ostrowicki. Darüber hinaus sei das Unternehmen für das Jahr 2023 gut aufgestellt. „Wir haben intern einige Anstrengung unternommen, um unsere Prozessqualität zu verbessern, Energie einzusparen und die Anlagentechnik weiter zu automatisieren“, erklärt Ostrowicki. „Voraussichtlich Mitte des Jahres werden wir zudem unser Bauvorhaben am Hauptsitz in Wiehl abschließen.“

Mit der Erweiterung schafft der Mittelständler rund 1.000 qm neue Fläche für Logistik und Produktion und investiert mit einem neuen Labor in die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens.

Über die BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG

BGS ist führender Dienstleister im Bereich industrieller Anwendungen von Beta- und Gammastrahlen für die Strahlensterilisation und Strahlenvernetzung. Mit Beta- und Gammastrahlen werden pathogene Keime schnell, sicher und umweltfreundlich zerstört. Darüber hinaus können sie Kunststoffe so veredeln, dass sie resistenter gegen Hitze, Verschleiß und chemische Einwirkungen werden. Als Pionier der Branche hat das mittelständische Unternehmen in Familienbesitz seit 1981 heute gängige Verfahren mitentwickelt. BGS betreibt in Deutschland an drei Standorten (Wiehl, Bruchsal und Saal) zwei Gamma-Anlagen sowie acht Elektronenbeschleuniger. Das Unternehmen beschäftigt über 190 Mitarbeiter und ist in Deutschland der größte Dienstleister seiner Art.

Birgit Fischer:
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