Die Technische Universität München leitet den von der Bayerischen Forschungsstiftung mit 2 Mio. Euro geförderten Forschungsverbund BayWater. Ziel des Projekts ist es, durch moderne Membrantechnologien den Wasserverbrauch und die Kosten in industriellen Produktionsprozessen zu reduzieren.
Gemeinsam mit der Technischen Universität München, weiteren Hochschulen und 25 Industriepartnern wird in den nächsten drei Jahren an innovativen Lösungen gearbeitet.
Innovative Aufbereitungsmethoden entwickeln
Wasser ist für eine Vielzahl von Industrieprozessen unerlässlich, vom Maschinenbau über die Lebensmittelherstellung bis hin zur Pharmaindustrie. Allerdings sind Wiederaufbereitung und Reinigung von Wasser energie- und kostenintensiv. Zudem entstehen durch das Zusammenführen verschiedener Wasserströme komplexe Mischungen mit vielfältigen Verunreinigungen, die oftmals aufwendig entsorgt werden müssen.
Der von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Forschungsverbund BayWater stellt sich diesen Herausforderungen. In den nächsten drei Jahren wird ein Konsortium aus Forschenden der TUM, der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) zusammen mit 25 Industriepartnern innovative Aufbereitungsmethoden entwickeln. Diese umfassen moderne Membrantechnologien, fortschrittliche Oxidationstechnologien, präzise Sensorik und neue Ansätze zur Prozesssteuerung, um eine effiziente und nachhaltige Kreislaufführung von Wasser in verschiedenen Industrien zu ermöglichen.
Staatsminister Dr. Florian Herrmann und Prof. Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, überreichten den Förderbescheid am 1. Oktober an das BayWater-Konsortium.
Effiziente Wassernutzung als Zukunftsfaktor
In ihren Ansprachen betonten sie die Bedeutung des Projekts für eine nachhaltige Industrieproduktion und die Schonung von Wasserressourcen. Staatsminister Dr. Florian Herrmann sagt: „Wasser ist unser wichtigster Rohstoff. Der Schutz unseres Grundwassers und die Bewahrung der sehr hohen Trinkwasserqualität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die uns alle angeht. Mit der Gesamtstrategie ,Wasserzukunft Bayern 2050‘ legen wir die Grundlage, um die Wassersicherheit in Bayern dauerhaft zu gewährleisten. Der Forschungsverbund BayWater leistet einen immens wertvollen Beitrag, indem er nach innovativen Lösungen für eine ressourcenschonende Wassernutzung sucht – davon profitieren wir alle!“
Prof. Gerhard Kramer, Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation der TUM, betont: „Mit BayWater schaffen wir eine Grundlage für nachhaltiges Wassermanagement, indem wir den Wasserverbrauch und die Umweltbelastung durch moderne Technologien reduzieren. Durch eine enge Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft, vertreten durch die TUM, die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und die Technische Hochschule Nürnberg, entstehen Lösungen, die nachhaltig sind sowie den Energie- und Kostenaufwand für Unternehmen deutlich senken.“
Prof. Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, ergänzt: „Das Vorhaben hat in der Begutachtung und in den Gremien der Forschungsstiftung voll überzeugt. Es ist eines von vielen Förderprojekten der Stiftung, bei denen das Thema ,Nachhaltigkeit‘ ganz oben auf der Agenda steht. Besondere Stärke des Verbundes ist der gelebte Technologietransfer durch die Realisierung einer Reihe von Demonstrationsanlagen in enger Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Industriepartnern.“
Forschungsverbund BayWater unter Leitung der TUM
BayWater wird von Prof. Stephen Schrettl an der TUM School of Life Sciences geleitet. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Wasserkreisläufe der Industrie zu schließen und Ansätze für einen effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser zu entwickeln. Das Potential erheblicher finanzieller Entlastungen für Unternehmen spiegelt sich auch im großen Interesse unserer Industriepartner wider“, erklärt Prof. Schrettl. Prof. Rainer Engelbrecht von der Ohm, stellvertretender Sprecher des Projekts, betont die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit: „Die Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist essentiell, um fortschrittliche und nachhaltige Strategien zum industriellen Wassermanagement zu entwickeln, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft sind.“
Breite industrielle Anwendung und Nachhaltigkeit
Mit der Beteiligung von 25 Industriepartnern aus diversen Branchen sichert BayWater die breite Anwendbarkeit und Implementierung der Forschungsergebnisse. Georg Friedrichowitz, Industriesprecher des Projekts und Vertreter der MKR-Metzger GmbH, hebt hervor: „Die Ergebnisse sollen nicht nur wissenschaftlich richtungsweisend sein, sondern auch konkrete Lösungen zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Industrie entwickeln“.