Bayer strukturiert seine deutsche Sparte im Bereich Crop Science umfassend neu. Forschung und Entwicklung werden künftig am Standort Monheim gebündelt, während Produktions- und Forschungsaktivitäten in Frankfurt reduziert oder verkauft werden. Der Standort Dormagen wird modernisiert und bleibt zentraler Produktionsstandort. Ziel dieser Neuausrichtung ist es, Bayer im weltweiten Wettbewerb um moderne Agrarlösungen besser zu positionieren.

Im Fokus der neuen Struktur stehen Effizienz, Innovationskraft und Differenzierung vom wachsenden Billigsegment asiatischer Generika. Mit dem Schritt bekennt sich Bayer klar zum Standort Deutschland, richtet ihn jedoch auf strategisch relevante Zukunftstechnologien im Bereich Crop Science aus. Die Umsetzung erfolgt schrittweise bis Ende 2028 und ist Teil eines umfassenden Fünfjahresplans der Division.
Herausforderungen am Markt erzwingen Umbau der Standortstruktur
Der zunehmende Druck durch asiatische Generikahersteller, die mit dauerhaft niedrigen Preisen und enormen Überkapazitäten den Markt überschwemmen, stellt die Crop-Science-Sparte von Bayer vor große Herausforderungen. Gleichzeitig erschweren regulatorische Auflagen und Exporthemmnisse die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Produktionsstandorte. Um dieser Entwicklung wirksam zu begegnen, zieht Bayer strukturelle Konsequenzen: In Frankfurt am Main sollen Forschung und Produktion bis Ende 2028 eingestellt, verlagert oder verkauft werden. Dormagen bleibt erhalten, wird jedoch schlanker aufgestellt und gezielt auf innovative Technologien ausgerichtet. So will Bayer seine Position im globalen Crop-Science-Markt stärken und nachhaltige Wachstumschancen nutzen.
„Wir bekennen uns ausdrücklich zum Standort Deutschland. Um diesem Bekenntnis in Zeiten erheblicher Herausforderungen gerecht zu werden, müssen wir uns jedoch neu ausrichten“, sagt Frank Terhorst, Leiter Strategie und Nachhaltigkeit der Division Crop Science. „Das hat schwierige Entscheidungen zur Folge, die schmerzhaft für viele Kolleginnen und Kollegen sind. Um den deutlichen Überkapazitäten und einem aussichtslosen Preiskampf mit asiatischen Generika-Herstellern im Markt entgegenzuwirken, sind diese Schritte aber dringend notwendig, damit wir Produktionsanlagen hierzulande erhalten und weiter wettbewerbsfähig Produkte für unsere Kunden produzieren können.“
Bayer strebt Verkauf von Produktionsaktivitäten in Frankfurt an, F&E wird in Monheim gebündelt
Am Standort Frankfurt unterhält Bayer sowohl Produktionskapazitäten für Herbizidwirkstoffe und -formulierungen als auch Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Herbizide und beschäftigt dort rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jedoch fallen nicht alle Arbeitsplätze ersatzlos weg: Für Teile der Produktionsaktivitäten soll ein Käufer gefunden werden, weitere Produktionsaktivitäten werden auf die Standorte in Dormagen und Knapsack übergehen, beziehungsweise in das europäische Formuliernetzwerk integriert. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden kostenseitig optimiert und alle essenziellen Aktivitäten an den Hauptstandort in Monheim am Rhein verlagert. Dort befindet sich bereits die Forschung und Entwicklung für Insektizide und zu einem Teil für Fungizide. Vor rund zwei Jahren hat Bayer in Monheim zudem mit dem Bau einer hochmodernen Einrichtung für die Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln begonnen. Monheim wird dadurch als fokussiertes Zentrum für die Forschung und Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln gestärkt. Deutschland bleibt damit weltweit wichtigster Forschungs- und Entwicklungsstandort für Pflanzenschutzmittel von Bayer.
„Wir wollen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen tragfähige Lösungen für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort erarbeiten. Das steht für uns ganz oben auf der Agenda und wir sind uns der Verantwortung bewusst. Die Kolleginnen und Kollegen sind hervorragend ausgebildet und leisten sehr gute Arbeit, die Anlagen sind auf dem modernsten Stand. Wir hoffen deswegen, dass Teile der Produktionsaktivitäten mit einem neuen Eigner fortgeführt werden können“, sagt Frank Terhorst.
Neuaufstellung zur Zukunftssicherung am Standort Dormagen
Der Standort in Dormagen bleibt die Bayer-Produktionsstätte mit dem größten Portfolio an Wirkstoffen und Pflanzenschutzmitteln und wird zukunftsfest aufgestellt. Die Kapazitäten werden auf innovative und strategische Technologien und Produkte ausgerichtet, mit denen sich Bayer vom Wettbewerb differenziert. Die Produktion verschiedener generischer Pflanzenschutzwirkstoffe sowie der angeschlossenen Formulierungen, die auf dem Weltmarkt deutlich günstiger verfügbar sind, wird beendet. Die Änderungen werden schrittweise bis Ende 2028 umgesetzt. Die Umstellung wird auf Basis der aktuellen Planung rund 200 Stellen in der Wirkstoffproduktion und Formulierung betreffen, aktuell sind knapp 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort beschäftigt.
„Durch die Umstrukturierung richten wir den Standort Dormagen so aus, dass er auch in Zukunft weiter eine führende Rolle im globalen Produktionsnetzwerk von Bayer spielen kann. Auch für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen in Dormagen arbeiten wir mit den Arbeitnehmervertretungen an sozialverträglichen Lösungen“, sagt Frank Terhorst.
Entscheidungen basieren auf Fünfjahresplan der Division Crop Science
Bayer hat im März einen umfassenden „Fünfjahresplan“ vorgestellt, um den Herausforderungen der Division Crop Science entgegenzuwirken und die globale Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Hierzu fokussiert sich Bayer auf seine Stärken als Innovationsunternehmen, das durch neue Technologien einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Ernährungssicherheit weltweit leistet. Innovative Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel gehören auch zu den zehn Blockbuster-Produkten aus der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline der Division Crop Science, die Bayer in den nächsten zehn Jahren auf den Markt bringen will. Die Umstrukturierungen an den deutschen Standorten sind ein Ergebnis des „Fünfjahresplans“.
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Website www.bayer.com/de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.