< Previous10 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 A q u A k u l t u r Vom Menschen produzierter Stickstoff gelangt in die Nahrungskette Ausgedehnte Aquakulturflächen entlang der Küsten sind in Südostasien sehr verbreitet. Eine neue Studie zeigt, dass vom Menschen produzierter Stickstoff durch die Einleitung großer Mengen ungeklärter Abwässer ins angrenzende Küstenmeer gelangt. Dort führt er nicht nur zu Eutrophierung, sondern landet auch in der Nahrungskette. In vielen Ländern Südostasi- ens ist der Export von Fisch oder Shrimps aus Aquakultur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Über viele Kilometer reihen sich dort an den Küsten die Aquakultur- becken aneinander. Ihr Abwasser wird meist ungefiltert ins Meer geleitet. Auf Hainan, einer tropischen Insel im Südchinesischen Meer und größte Son- derwirtschaftszone Chinas, werden in den Aquakulturanlagen vor allem Za- ckenbarsche und Shrimps gezüchtet. Ein Forscherteam des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) un- tersuchte dort in einer Lagune die Ab- wässer aus den Aquakulturanlagen sowie ihre organischen Abfallstoffe und verfolgte deren Weg in das angrenzende Küstenmeer. Ein großes Problem in der Aquakultur- wirtschaft ist, dass relativ ungezielt ge- füttert wird. Zudem wird für die intensi- ve Zucht sehr protein- und fetthaltiges Futter benötigt. Größtenteils besteht es aus industriell hergestellten Futterpellets. Überschüssiges Futter sammelt sich im Beckenwasser an. Zusammen mit den Ausscheidungen der Fische wird der or- ganische Abfall mit den Abwässern ins Küstenmeer ausgeleitet. Er ist reich an Stickstoff, der ein Bestandteil von Prote- inen ist. „Eine weltweit beobachtete negati- ve Folge des hohen Eintrags von Stick- stoff aus Landwirtschaft und Aquakultur ist die Überdüngung der Küstengewäs- ser, die sich in exzessiven Algenblüten manifestiert“, berichtet Tim Jennerjahn, Biogeochemiker am ZMT und Leiter der Studie. „Unklar ist jedoch in vielen Fällen, ob und wie dieser Stickstoff sich auf andere Organismen in der Nahrungs- kette auswirkt.“ Um den Weg der Abfallstoffe vor Hainan zu verfolgen, nahm das Team sowohl Wasserproben aus den Anlagen und den Küstengewässern, als auch Gewebepro- ben von Vertretern der verschiedenen Nahrungsstufen, darunter Algen und Seegras, Wirbellose wie Muscheln und Krabben und auch diverse Fischarten. Dabei fielen vor allem hohe Anteile des schweren Stickstoff-Isotops N15 auf, die sowohl im Wasser als auch in den un- tersuchten Lebewesen nachgewiesen werden konnten. In der Lagune war bei allen Organismen das N15-Isotop in deutlich größeren Mengen vorhan- den als bei ihren Artgenossen im offe- nen Meer. Industriell produzierte Pellets enthalten einen relativ hohen Anteil an dem N15- Isotop. Als Bestandteil von Proteinen ist Stickstoff essenziell für Lebewesen. Das N15-Isotop wird jedoch langsamer ver- wertet und reichert sich daher in Tieren und Pflanzen an. Finden sich größere Mengen davon in ihrem Gewebe, weist das auf Stickstoff hin, der vom Men- schen produziert wurde. In China sind die Teichflächen der Aquakultur mittlerweile auf mehr als 15.000 Quadratkilometer angewach- sen. Die ZMT-Forschenden rechneten den vor Hainan gemessenen Stickstof- feintrag aus Aquakulturteichen hoch und kamen so für ganz China auf ein 11Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 Ergebnis von 510.000 Tonnen pro Jahr. Dies entspricht etwa drei Prozent des jährlichen weltweiten Stickstoffeintrags durch Flüsse und ist damit eine global relevante Größe. Bisher wurde jedoch noch kaum un- tersucht, inwieweit sich ein Übermaß an Stickstoff in den Organismen ne- gativ auswirkt. Für die Seegräser von Hainan fand die ZMT-Doktorandin Esther Thomsen heraus, dass sich die Stickstoffkonzentration in den Blättern erhöht. Dies wiederum führt zu einer geringeren Stabilität der Blätter und ab- brechenden Blattspitzen. Offensichtlich ist aber, dass die stick- stoffreichen Abwässer durch die Eutro- phierung das Artengleichgewicht in den Küstenökosystemen massiv stören. Das Forscherteam konnte vor Hainan ein drastisches Seegras- und Korallenster- ben beobachten. „Das zeigt, welch ge- waltige Auswirkungen der Eintrag stick- stoffhaltiger Aquakulturabwässer in die Küstenmeere auf die Ökologie hat – den Verlust von Biodiversität und ganzer Ökosysteme inklusive ihrer für den Menschen bedeutsamen Ökosystem- leistungen“, so Jennerjahn. Das beste Diät-Buch aller Zeiten Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eines der zahlreichen und üblichen Bücher über die Dinge, die man essen oder meiden soll, um abzunehmen. Es enthält keine Rezepte oder Anweisungen, sondern psychologische Strategien, Tipps und „mentale“ Gedanken, um mühe- los und ohne zu hungern abzunehmen. Leicht verständlich werden in diesem Buch basierend auf psychologischen Verhaltensmodellen und achtsamkeitsbasierten Verfahren Strategien sowie praktische Übungen vorgestellt (das NINJA-System, Positive Choice Model) und bekann- te Fallen aufgezeigt, um Leser*innen das Abnehmen (egal mit welcher Diät) zu erleichtern. In den USA gibt es zahlreiches positives Feedback und entsprechende Erfolgsmeldungen bzgl. des erreichten Gewichts- verlust sowie gesünderen Lebensweise. Softcover: 22,99 Euro E-Book: 16,99 Euro ISBN 978-3-662-61840-0 Originalpublikation: Herbeck, L.S., U. Krumme, I. Nordhaus, T.C. Jennerjahn (2021). Pond aquaculture effluents feed an anthropogenic nitrogen loop in a SE Asian estuary. Science of the Total Environment 756: 144083. https:// doi.org/10.1016/j.scitotenv.2020.144083 Autor: Dr. Susanne Eickhoff Aus den küstennahen Aquakulturteichen in Hainan, China, wird das Wasser wie hier am Strand von Coconut Bay ungefiltert in die Küstengewässer eingeleitet.12 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 Die Zellen von Organis- men sind aus Unter- einheiten aufgebaut, die sich aus einer Viel- zahl einzelner Mole- küle zusammensetzen. Wie sich diese unterschiedlichen Prote- ine auf molekularer Ebene anordnen, ist in vielen Fällen allerdings noch unver- standen, da es an geeigneten Analyse- verfahren mangelt. Forscherinnen und Forscher an der Westfälischen Wilhelms- Universität (WWU) Münster haben nun in Zusammenarbeit mit Kollegen am Max- Planck-Institut für Biochemie, München, ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Anordnung und die Dichte von ein- zelnen Proteinen in Zellen bestimmen lassen. Durch die Anwendung der neuen Analysemethode wies das Team einen Komplex aus drei sogenannten Adhäsi- onsproteinen nach, der für die Fähigkeit von Zellen, sich im Gewebe anheften zu können, eine zentrale Rolle zu spielen scheint. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Communi- cations“ veröffentlicht. Hintergrund und Methode Die Anheftung („Adhäsion“) von Zellen wird durch multi-molekulare Adhäsi- onskomplexe vermittelt, die aus Hun- derten von verschiedenen Proteinen aufgebaut sind. Durch die Entwicklung von Superauflösungs-Mikroskopie- verfahren, für die 2014 der Nobelpreis verliehen wurde, konnten in den ver- gangenen Jahren grundlegende Organi- sationsstrukturen innerhalb dieser Kom- plexe nachgewiesen werden. Allerdings blieb unklar, wie einzelne Proteine mit- einander interagieren und funktionelle Organisationseinheiten bilden. Die Ar- beitsgruppen um Prof. Dr. Carsten Gras- hoff an der WWU Münster am Institut für molekulare Zellbiologie und Prof. Dr. Ralf Jungmann vom Max-Planck-Institut für Biochemie haben nun ein Verfahren entwickelt, mit der die Untersuchung und quantitative Analyse solcher Orga- nisationen selbst in molekular dichten Untereinheiten möglich ist. F o r s C h u n g Zentraler Adhäsionskomplex durch neues Analyseverfahren nachgewiesen Forscher der WWU und des Max-Planck-Instituts für Biochemie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Anordnung und Dichte von einzelnen Proteinen in Zellen bestimmen lassen. So wiesen sie die Existenz eines aus drei Proteinen bestehenden Adhäsionskomplexes nach. Bild 1: Das Bild zeigt die Lokalisation des Adhäsionsprotein Talin-1 in fokalen Adhäsionen einer Bindegewebszelle. Durch die Verwendung von Superresolutions-Mikroskopie (SR) können Signale über die klassische Auflösungsgrenze hinweg vergrößert werden. Maßstabsleiste: 7.5 µm.13 „Die wesentliche Limitation selbst der besten hochauflösenden Mikroskopie- Techniken ist, dass nie wirklich alle Mo- leküle einer Population sichtbar gemacht werden können. Daher war es nahezu unmöglich, qualitative Aussagen zu mo- lekularen Komplexbildungsprozessen zu machen“, erläutert Lisa Fischer, Dokto- randin in der AG Grashoff und Erstauto- rin der Studie. Die neue Methode könne diese Problematik nun umgehen, indem sie experimentelle Untersuchungen mit Computersimulationen kombiniere. Bild 4: Durch qSMCL kann der Grad von Komplexbildung mehrerer Proteine auf Einzelmolekülebene untersucht und ausgewertet werden. So konnte die Komplexbildung von drei zentralen Adhäsionsproteinen (Integrin, Talin und Kindlin) in fokalen Adhäsionen nachgewiesen werden. Maßstabsleiste: 35 nm. Bild 2: Während die Signale bei herkömmlichen Mikroskopieverfahren (DL) verschwimmen, so erlaubt die DNA-PAINT basierte Superresolutions-Mikroskopie (SR) das Auflösen selbst einzelner Moleküle. Maßstabsleiste: 50 nm. Bild 3: Bei der qSMCL Technik werden experimentelle Daten mit Simulationen abgeglichen, um die tatsächliche Dichte der Moleküle zu bestimmen. Hier sind experimentelle (SR) und simulierte (Sim) Lokalisationen einzelner Talin-1 Moleküle in fokalen Adhäsionen zu sehen. Maßstabsleiste: 50 nm. „Durch die Anwendung des neuen Verfahrens konnten wir einen Nach- weis für die Existenz eines lang postu- lierten, aus drei Proteinen bestehenden Adhäsionskomplexes liefern. Wir wuss- ten zwar bereits, dass jedes dieser Mo- leküle eine wichtige Rolle für die Adhä- sion von Zellen spielt. Aber es war nicht klar, dass diese drei Proteine sich auch tatsächlich zu einem Komplex vereinen“, unterstreicht Lisa Fischer. Die Daten zeigten, dass die Kenntnis solcher Pro- zesse wichtig sei, um die Biologie von Zellen wirklich verstehen zu können. Da die Methode breit anwendbar ist, gehen die Forscher davon aus, dass viele wei- tere zelluläre Prozesse mit dem neuen Analyseverfahren untersucht werden können. Autor Dr. Christina Hoppenbrock Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Lebensmittel-&Biotechnologie | 2019 | 03 Der schnellste Muffelofen der Welt www.mikrowellen-aufschluss.de Schnelle Alternative zu Soxhlet, ASE und QuEChERS Feuchtemessung in 2 Minuten Ihr Partner für Keramikrohre DEGUSSIT ® Hochleistungskeramik 10 % Rabatt im Online Shop shop.kyocera-solutions.de KFSG_Anzeigen_Magazin Österreich_20210331.indd 301.04.2021 09:56:0314 k A l t e n t k e i m u n g s t e C h n o l o g i e Hart gegen Keime in Hard Seltzer Velcorin-Technologie von LANXESS stabilisiert Trendgetränk effizient und zuverlässig Hard Seltzer hat sich in den USA bereits als beliebtes Trendge- tränk etabliert. Nun er- obert das alkoholhalti- ge Sprudelwasser auch Europa und die übrige Welt. Zielgrup- pengerechte Marketingkonzepte und In- ternetauftritte bescherten diesem neuen Getränkesegment seit 2018 in Nordame- rika jährliche Wachstumsrekorde. Um die kalorienärmere Alternative zu Wein und Bier auf effiziente und ökonomische Weise mikrobiologisch zu stabilisieren, können sich Hersteller dieser Produkte auf die bewährte Velcorin-Technologie von LANXESS verlassen. Dank Kaltent- keimung haben Hefen, Schimmelpilze oder Bakterien keine Chance, Haltbarkeit und Geschmack dieser Hip-Getränke zu beeinträchtigen. Zur Herstellung von Hard Seltzer wird Wasser karbonisiert, zudem minimal gesüßt und neben etwas Alkohol mit – meist natürlichen – Aromen versetzt. Velcorin – es kommt, wirkt und verschwindet Keime sind in der Umwelt allgegen- wärtig – so auch bei der Herstellung und Abfüllung von Getränken. Um Konta- minationen, insbesondere im sensiblen Bereich der Abfüllung zu gewährleisten, bietet sich die Kaltentkeimung mit Vel- corin (Dimethyldicarbonat, DMDC) an. Sie gelingt selbst bei geringen Einsatz- mengen des Wirkstoffs hoch effizient. Das gilt bei Hard Seltzer ebenso wie bei anderen mikrobiologisch anfälligen Ge- tränkekategorien, etwa Bier- oder Wein- mischprodukten. Der relativ geringe Al- koholgehalt von Hard Seltzer zwischen vier und sechs Prozent reicht nicht aus, um das Wachstum von produktschädli- chen Mikroorganismen zuverlässig zu verhindern. Velcorin wird dem Getränk unmittelbar vor der Abfüllung zudosiert. Der Wirkstoff gelangt durch die Zellwand ins Innere von Hefe-, Pilz- oder Bakterienzellen und inaktiviert dort lebenswichtige Enzyme, sodass die Zellen absterben. Überschüs- siges DMDC reagiert innerhalb weniger Stunden mit dem im Getränk enthaltenen Wasser. Im Zuge dieser Hydrolyse entste- hen lediglich geringe Mengen Methanol und Kohlendioxid, die als natürliche Be- standteile auch in vielen Obst- und Ge- müsesäften sowie Wein vorkommen. Velcorin selbst ist im Endprodukt nicht mehr nachweisbar und nimmt somit kei- nerlei Einfluss auf die sensorischen Ei- genschaften des Getränks. Der Einsatz von Velcorin ist für eine Vielzahl unterschiedlicher Getränke in Europa, den USA und vielen weiteren Ländern zugelassen. Wichtige Gremien, darunter der Wissenschaftliche Lebens- mittelausschuss der EU, die Food and Drug Administration (FDA) der USA und das Joint Expert Committee on Food Additives (JECFA) von FAO und WHO, haben die gesundheitliche Unbedenk- lichkeit der Verwendung von DMDC dokumentiert.15Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 Universell einsetzbare Dosiertechnik Schon sehr geringe Mengen Velco- rin wirken rasch und sicher. Die exakte Dosierung erfordert eine zuverlässi- ge Technologie. Dazu bietet LANXESS neben dem Wirkstoff auch die geeignete, ausgereifte Dosiertechnik und das zuge- hörige Servicepaket an. Dieses schließt technische Fragen ebenso ein, wie die Unterstützung in der Anwendungs- technik, etwa bei der mikrobiologischen Analytik oder beispielsweise Anlagen- audits. Dosieranlagen von LANXESS lassen sich einfach und kostengünstig sowohl in neue als auch in bestehen- de Abfüllanlagen integrieren und optio- nal mit deren Automatisierungstechnik Ihre Velcorin Produktvorteile • Hohe Wirksamkeit gegen Mikroorganismen • Geschmacksneutral • Kosteneffizient • Zerfällt in natürlich auftretende Stoffe • Kompatibel mit allen Verpackungsformen • Halal & Kosher zertifiziert, OU zerti- fiziert (USA) • Anwendungstechnische Beratung und Service LANXESS ist ein führender Spezi- alchemie-Konzern, der 2019 einen Umsatz von 6,8 Milliarden Euro er- zielte und aktuell rund 14.400 Mitar- beiter in 33 Ländern beschäftigt. Das Kerngeschäft von LANXESS bilden Entwicklung, Herstellung und Ver- trieb von chemischen Zwischenpro- dukten, Additiven, Spezialchemika- lien und Kunststoffen. LANXESS ist Mitglied in den führenden Nachhal- tigkeitsindizes Dow Jones Sustaina- bility Index (DJSI World und Europe) und FTSE4Good. verknüpfen. Dabei werden Abfüllleis- tungen von 600 bis ca. 72.000 Liter pro Stunde unterstützt. Auch hinsicht- lich der eingesetzten Getränkebehäl- ter gibt es keine Einschränkungen, egal ob es sich um Glas- oder PET Flaschen, Dosen, Poches (Aluminiumbeutel) oder Getränkekartons handelt, Velcorin ist kompatibel mit allen Verpackungsarten. Das bringt höchste Flexibilität in jeder Hinsicht, wie sie gerade im Zuge der Produktentwicklung und Markteinfüh- rung entscheidend ist. Ausführliche Informationen zu der Kaltenkeimungstechnologie von LAN- XESS bietet der Internetauftritt htp://vel- corin.de. chz.at/lanxess In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma Thermobil16 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 v e r p A C k u n g s A u t o m A t i o n Zwei in Einem: Leuze präsentiert den weltweit ersten Kombi-Gabelsensor GSX Mit ihrem neuen Kombi-Gabelsensor GSX stellt Leuze erneut eine Weltneuheit vor. Diese vereint die Vorzüge der Licht- mit der Ultraschall-Variante. Der neue GSX rundet das Gabelportfolio von Leuze ab und eignet sich insbesondere für Etikettiermaschinen in der Verpackungsindustrie. Mit der Marktein- führung des welt- weit ersten Kom- b i - G a b e l s e n s o r s GSX schreibt Leuze ihre jahrzehnte- lange Innovationshistorie fort. So war Leuze nicht nur Erfinder der ersten Eti- kettengabel GS05 überhaupt, sondern auch Entwickler des ersten Ultraschall- gabelsensors GSU14. Mit ihrer neuesten Entwicklung GSX in verschiedenen Va- rianten rundet Leuze ihr Gabelsensor- Portfolio ab und erweitert es um eine Kombivariante, die beides kann: Licht- und Ultraschall. Sie kombiniert damit die Vorzüge der optischen mit der Ult- raschall-Lösung und eignet sich beson- ders für Etikettiermaschinen in der Ver- packungsindustrie. Damit demonstriert Leuze einmal mehr ihre langjährige Ex- pertise und das Applikations-Know-how der Sensor People in diesem Bereich. Leuze erweitert ihr Gabelsensor-Portfolio Eine klassische Aufgabe in der Verpa- ckungsindustrie ist das Aufbringen von Etiketten in verschiedensten Formen, Größen sowie Materialien auf Produk- te und Verpackungen mittels Etikettier- maschinen. Voraussetzung für eine prä- zise Positionierung des Labels ist eine sichere und zuverlässige Erkennung der aufzubringenden Etiketten – selbst bei hohen Bandgeschwindigkeiten. Das ist Aufgabe von Gabelsensoren, welche Sender und Empfänger in einem Gerät vereinen und über eine hohe Betriebs- sicherheit verfügen. Zudem überzeu- gen sie durch eine hohe Empfindlichkeit sowie eine einfache Montage ohne Jus- tageaufwand. Bislang bot Leuze hierfür zwei Gabelsensor-Varianten: Licht und Ultraschall. Ab jetzt auch eine Kombiva- riante aus Licht und Ultraschall. Damit erweitert Leuze ihr Portfolio um eine Weltneuheit und rundet ihr Portfolio ab. Zwei in Einem: Weltneuheit GSX14E Der Gabelsensor GSX ist der weltweit erste seiner Art, welcher die beiden De- tektionsprinzipien Ultraschall und Licht in einem Gehäuse kompakt kombiniert. Damit vereint er die Vorteile beider Prin- zipien und ist sehr flexibel einsetzbar. Er erkennt zuverlässig, schnell und po- sitionsgenau eine hohe Vielfalt von Eti- ketten, unabhängig von deren Materi- al und Beschaffenheit. Das erhöht den Maschinendurchsatz und vermeidet Sillstandzeiten. Selbst Etiketten aus in- homogenen Cavitated BOPP-Material lassen sich durch das optische Funkti- onsprinzip sicher erkennen. Besonders eignet sich der Gabelsensor für Applika- tionen, in denen verschiedenste Arten 17Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 von Etiketten erkannt werden müssen. Bislang waren hierfür oftmals mehre- re verschiedene Gabelsensoren erfor- derlich. Der Anwender spart damit nicht nur Platz, sondern auch Aufwand und Kosten bei der Montage und Inbetrieb- nahme. Durch einfaches Einlernen der Etikett-Träger-Kombination über die Teach-Taste kann der neue Gabelsen- sor schnell und einfach eingerichtet werden. Für alle Objekte ist nur eine uni- verselle Montageposition erforderlich. IO-Link für eine einfache Konfiguration und Rezepturverwaltung Der neue Gabelsensor GSX verfügt über eine IO-Link Schnittstelle. Über sie kann der Sensor einfach, schnell und kosten- günstig konfiguriert werden. Dadurch kann zum Beispiel das Fern-Teachen oder eine Sperrung der Tasten erfolgen. Zudem lässt sich mit Hilfe einer Rezep- turverwaltung eine komfortable For- matumstellung bei Rollenwechsel re- alisieren. Ein erneutes Teachen beim Rollenwechsel auf ein anderes Etiket- tenformat ist somit nicht erforderlich. Der Formatwechsel erfolgt schnell durch Auswahl des passenden Parametersatzes zum zugehörigen Etikettenformat. Diese Parameterauswahl kann direkt über das HMI an der Etikettiermaschine ausge- führt werden. Das minimiert die Rüstzei- ten, erhöht die Produktionsmengen und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage. chz.at/schmachtl chz.at/leuze Leuze electronic GmbH + CO. KG Mit Neugier und Entschlossenheit sind die Sensor People von Leuze seit über 50 Jahren Wegbereiter für Innovationen und technologische Meilensteine in der industriellen Automation. Ihr Antrieb ist der Erfolg ihrer Kunden. Gestern. Heute. Morgen. Zum Hightech-Portfolio des Technologieführers zählen eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren für die Automatisierungstechnik. Zum Beispiel schal- tende und messende Sensoren, Identifikationssysteme, Lösungen für die Daten- übertragung und Bildverarbeitung. Einen weiteren Schwerpunkt setzt Leuze als Safety-Experte auf Komponenten, Services und Lösungen für die Arbeitssicher- heit. Leuze konzentriert sich auf ihre Fokusindustrien, in denen die Sensor People über tiefgreifendes, spezifisches Applikations-Know-How und langjährige Erfah- rung verfügen. Dazu zählen die Bereiche Intralogistik und Verpackungsindust- rie, Werkzeugmaschinen, die Automobilindustrie sowie die Labor Automation. Gegründet wurde Leuze 1963 an ihrem Stammsitz in Owen/Teck, Süddeutsch- land. Heute sind es weltweit über 1200 Sensor People, die mit Entschlossenheit und Leidenschaft für Fortschritt und Wandel dafür sorgen, ihre Kunden in einer sich ständig wandelnden Industrie dauerhaft erfolgreich zu machen. Sei es in den technologischen Kompetenzzentren oder in einer der 21 Vertriebsgesellschaften, unterstützt von über 40 internationalen Distributoren. Leuze electronic GmbH + Co. KG, In der Braike 1, D-73277 Owen Tel: +49 7021 573-0, Fax: +49 7021 573-199, Email: innfo@leuze.com, Web: www.leuze.com SCHMACHTL GmbH. Das 1936 gegründete Familienunter- nehmen ist führender Anbieter von Produkt- und Systemlösungen für die Industrie sowie Kooperationspartner namhafter Hersteller und Technolo- gieführer. Mit mehr als 130 Mitarbei- tern in Österreich und Schwesterun- ternehmen in Tschechien und in der Slowakei bietet SCHMACHTL neben der Beratung, Planung und Lieferung hochqualitativer Komponenten auch die Montage und Inbetriebnahme von Systemen an. Darüber hinaus umfasst das Angebot Schulungen und profes- sionellen Service über den gesamten Lebenzyklus von Maschinen und An- lagen. SCHMACHTL ist Vertriebspart- ner von Leuze electronic in Öster- reich, Tschechien und der Slowakei. Schmachtl GmbH, Pummererstraße 36, A- 4020 Linz Tel.: +43 732 7646-0 www.schmachtl.at18 Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 A u t o m A t i o n Kühl und stark Marel setzt auf Synchron-Trommelmotoren von Momentum Technologies Der 6.300 Mitarbeiter starke, weltweit führen- de Anbieter von fort- schrittlichen Verarbei- tungsmaschinen und Dienstleistungen für die Geflügel-, Fleisch- und Fischindustrie Marel sieht eine immer größere Nachfra- ge nach hygienischeren Designs. Daher will das Unternehmen nun zunehmend mehr Trommelmotoren als Förderband- antriebe in seinen Maschinen einsetzen. Momentum Technologies ist eines der Partnerunternehmen, das diese Design- Entscheidung mit seinen neuen ölfreien Synchron-Trommelmotoren unterstützt, die in Österreich von Berges Mechanics vertrieben werden und zu den kühlsten und stärksten gehören, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Dieser Ansicht ist zumindest Andri Sveinsson. Als Projektmanager Innova- tion bei Marel beschäftigt er sich täg- lich mit den Antrieben, die Lebens- mittel durch die Maschinen seines Unternehmens transportieren. Er ko- ordiniert die Konstruktionsteams von Marel, sammelt Informationen und sorgt für einen regen Informationsaustausch aller Beteiligten. Dazu gehört auch die Verantwortung für das strategische und operative Projektmanagement in ver- schiedenen Entwicklungsprojekten. Tag für Tag arbeitet er an Verbesserungen für alle Hauptbranchen, die Marel bedient: die Geflügel-, Fleisch- und Fischverar- beitung. In all diesen Märkten hat sich das Unternehmen ein hohes Renom- mee durch ständige Innovationen seiner hochmodernen Anlagen und Syste- me aufgebaut, die lebensmittelverarbei- tenden Unternehmen jeder Größe und auf allen Märkten helfen, kontinuierlich höchste Produktivität zu erreichen. Hygienische Lebensmittel- produktion im Fokus Hierbei sind hygienische Designs überaus wichtig, da eine Kontamination von Lebensmitteln nicht akzeptabel ist. Sveinssons interner Motorenkata- log reduziert deshalb die Komponen- tenanzahl auf das absolute Minimum, denn Komponenten, die nicht exis- tieren, benötigen keine HACCP-Ana- lytik, können keine Kontaminationen verursachen und müssen auch nicht gereinigt werden. Mit ihrer einzigar- tigen Konstruktion erfüllen Trommel- motoren diesen Bedarf perfekt, da sie den externen Motor, Welle und Getrie- be sowie die Motorbefestigung in die ohnehin erforderlichen Umlenkrollen auf der Antriebsseite der Förderbänder integrieren. Es ist leicht zu erkennen, dass dies die hygienischere Lösung ge- genüber einem seitlich am Förderer montierten Getriebemotor ist. Darü- ber hinaus reduzieren Trommelmoto- ren auch die einzelnen Komponenten einer Maschine, was die Konstruktion erleichtert. Aber was macht den einen Trommelmotor nun „cooler“ als den anderen?19Lebensmittel-&Biotechnologie | 2021 | 02 Cooler Betrieb für frische Lebensmittel Trommelmotoren sind im wahrsten Sinne des Wortes immer dann „cooler“, wenn ihre Betriebstemperatur im Ver- gleich zu anderen niedriger ist. Mit seinen brandneuen Synchron-Trom- melmotoren hat Momentum Technolo- gies in diesem Bereich neue Maßstäbe gesetzt. Bei voller Leistung erreichen die Synchron-Trommelmotoren bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C le- diglich eine Oberflächentemperatur von rund 45 °C, während andere Synchron- Trommelmotoren wesentlich heißer werden – was einen gewaltigen Unter- schied macht. Sie sind aber auch wegen ihres ölfreien Betriebs “cooler“, was bei anderen Trommelmotoren nicht au- tomatisch der Fall ist – insbesondere, wenn von Ihnen ein kühler Betrieb ge- fordert wird. Dies liegt vor allem daran, dass Öl auch häufig zur Kühlung des Motors verwendet wird. Aber Öl ist – selbst in einem hermetisch abgedichte- ten Trommelmotor - ein kritischen Kon- trollpunkt in HACCP-Konzepten, der bei hygienischsten Konstruktionen idealer- weise vermieden werden sollte. Aber wie kann die Betriebstemperatur gesenkt werden, während gleichzeitig das Öl zur Kühlung fehlt? Energie sparen ohne Öl Hierfür ist das Konstruktionsprin- zip von Synchronmotoren verant- wortlich, das im Vergleich zu dem von Asynchronmotoren wesentlich ener- gieeffizienter ist. Darüber hinaus spielt aber auch das spezifische Design der Momentum-Motoren eine große Rolle, wie herstellerunabhängige thermische Tests gezeigt haben. In der Summe ist das für Marel eine perfekte Kombina- tion, da Kunden dadurch höchste Pro- duktivität erreichen und gleichzeitig den Energieverbrauch der Lebensmittelver- arbeitung reduzieren – und das ganz ohne Öl. Starke Argumente also für die neuen Momentum-Trommelmotoren. Sie werden noch überzeugender, wenn man ihre besonders robuste Konstruk- tion berücksichtigt. Mit ihrer genorm- ten und massiven 30 mm Achse sind sie beispielsweise bei weitem stabiler als materialsparendere Konstruktionen mit 17 mm oder 22 mm Achsen. Momen- tum-Mitgründer Gerhard Froebus ist bei dieser besonders robusten Konstrukti- on seinem Herzen gefolgt und beweist damit seine konsequente Kundenori- entierung. Sein Ziel ist es, die qualitativ hochwertigsten Trommelmotoren mit der bestmöglichen Haltbarkeit zu er- schwinglichen Preisen anzubieten. Die Kunden profitieren dadurch nicht nur von niedrigeren Wartungskosten, son- dern auch von einer nachhaltigen Aus- legung – ein Kriterium, das bei Ma- nagemententscheidungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. So ist die mitt- lere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) doppelt so hoch wie bei der Kon- kurrenz, was auch zu 50% niedrigeren Wartungskosten führt. Momentum er- reicht diese vergleichsweise hohe MTBF dank seines profunden Wissens über das, was bislang global verfügbar ist. Nachhaltigeres Design, einfacheres Leben Ein Nebeneffekt der standardisierten stärkeren Achse ist eine weniger kom- plexe Produktpalette, da für alle Konfi- gurationen die gleiche Achse verwendet werden kann. Das ist natürlich ein echter Vorteil für die Trommelmotorproduk- tion. Noch bedeutender ist dieses Fea- ture aber für Kunden wie Marel, da für sie auf diese Weise die Montagebedin- gungen immer identisch sind – unab- hängig davon, welche spezifische Mo- torkonfiguration verwendet wird. Diese Standardisierung passt auch gut zu dem wesentlich breiteren Leistungsspektrum der Synchron-Trommelmotoren gegen- über Asynchron-Trommelmotoren. Da- durch kann Marel letztlich die vielfälti- gen Trommelmotorvarianten in seinen Konstruktionen deutlich reduzieren. Sveinsson beabsichtigt durch den Wechsel zu synchronen Trommelmo- toren die Trommelmotorvarianten deut- lich zu konsolidieren. So wird das von ihm verwaltete Portfolio in Zukunft nur noch 1/3 so groß sein. Eine solch mas- sive Variantenreduzierung vereinfacht Marel verwendet Momentum-Trommelmotoren in Maschinen wie dem Trimm-Management-System SensorX Accuro, das zur automatisierten Analyse von Fleischabschnitten eingesetzt wird. In diesem System treibt ein Motor das Förderband an während der andere den Schmutz abstreift. Das System überzeugt Kunden durch seinen ausgeklügelten Klassifizierungsalgo- rithmus für höherwertiges Schnittgut, durch den entsprechend den Kundenanforderungen präzise und effizient Chargen mit spezifischen Magerfleischanteil- (Chemical Lean / CL-Wert) und Gewichtszielen zusammengestellt werden können. Die Vorteile von Synchron-Trommelmotoren gegenüber Asynchronmotoren.Next >